Nummer drei der Branche Razzia bei Kobe Steel wegen Fälschungsskandal

Tokio · Wegen eines Skandals um gefälschte Inspektionsdaten ist der japanische Stahlriese Kobe Steel Ziel einer Razzia geworden. Wie japanische Medien berichteten, durchsuchten Vertreter einer Kommission für die Einhaltung der Japanischen Industriestandards (JIS) Büroräume von Kobe Steel.

 Das genaue Ausmaß der Probleme bei Kobe Steel ist nicht bekannt, da das Unternehmen die betroffenen Kunden nicht namentlich nennt.

Das genaue Ausmaß der Probleme bei Kobe Steel ist nicht bekannt, da das Unternehmen die betroffenen Kunden nicht namentlich nennt.

Foto: Kyodo/dpa

Die Nummer drei der Branche hatte eingeräumt, dass Mitarbeiter bei Aluminium-, Kupfer- und Eisenpulverprodukten zur Verwendung in Autos, Zügen, Flugzeugen sowie militärischer Ausrüstung Inspektionsdaten etwa zur Materialstärke gefälscht hatten.

Auch der zweitgrößte japanische Autobauer Nissan hatte zugegeben, dass Inspektionen in Fabriken im Inland von unqualifiziertem Personal vorgenommen worden seien. Bis auf weiteres werde die Fertigung fürs Inland in allen sechs Fabriken ausgesetzt.

Der japanische Transportminister Keiichi Ishii nannte die Vorfälle bei Kobe Steel und Nissan am Freitag "extrem bedauerlich". Die Skandale erschütterten das Vertrauen in die japanische Produktion, die gerade wegen ihrer hohen Qualität und Sicherheit geschätzt werde.

Nach Einschätzung von Industrieminister Hiroshige Seko beträfen die Skandale bei den beiden Konzernen jedoch nicht Japans ganze Industrie. Er sei enttäuscht über diese "ungewöhnlichen Fälle". Es sei wichtig, dass Kobe Steel und Nissan sicherstellten, dass sowas nicht wieder vorkomme, sagte der Minister laut Medien am Freitag.

Das genaue Ausmaß der Probleme bei Kobe Steel ist nicht bekannt, da das Unternehmen die betroffenen Kunden nicht namentlich nennt. Die internen Untersuchungen bei dem Konzern laufen unterdessen weiter. Führende Autokonzerne und andere Unternehmen haben erklärt, betroffene Produkte von Kobe Steel verwendet zu haben, doch gebe es bislang keinen Anlass zur Sorge über die Sicherheit der Produkte.

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