Kommentar zu Griechenland Perspektiven für Athen

Brüssel · Griechenland fehlt das Verständnis für die harte Linie der Finanzminister. Das Bild der gnadenlosen Euro-Finanzminister, die mit eiserner Faust Griechenland in Grund und Boden sparen, ist aber falsch, meint unser Autor.

 Eine Europafahne weht über der Akropolis: Die Griechen brauchen endlich eine Perspektive. Doch die gibt es im Endlos-Drama um das hoch verschuldete Land weiter nicht. FOTO: DPA

Eine Europafahne weht über der Akropolis: Die Griechen brauchen endlich eine Perspektive. Doch die gibt es im Endlos-Drama um das hoch verschuldete Land weiter nicht. FOTO: DPA

Foto: picture alliance / dpa

Das Bild der gnadenlosen Euro-Finanzminister, die mit eiserner Faust Griechenland in Grund und Boden sparen, ist falsch. Aber als die Beschlüsse gefasst wurden, die bis heute die Vergabe der Mittel aus dem dritten Hilfspaket regeln, hatte die Euro-Zone sich monatelang mit einem selbstherrlichen Kassenwart aus Athen herumgeschlagen und musste die unbegreiflichen Verzögerungen und Extratouren von Premier Alexis Tsipras erdulden. Als der endlich einsah, dass an einem gemeinsamen Kurs mit den Geldgebern kein Weg vorbeiführte, zogen diese die Zügel an, damit ihnen Griechenland nicht wieder aus dem Ruder läuft.

Doch die Situation hat sich gewandelt. Zwar vollzog die hellenische Regierung die lange geforderte Renten- und Steuerreform am vergangenen Freitag etliche Monate zu spät. Aber nun ist sie beschlossen. Zunehmend stellen sich auch positive Nachrichten ein. Grund genug also, etwas mehr Großzügigkeit walten zu lassen? Nein, die Konsequenz der politischen Maßnahmen ist richtig. Mindestens ebenso nötig aber scheint die Eröffnung von Perspektiven. Die Finanzminister wissen, dass die Regierung von Premier Tsipras auf keinem schlechten Weg ist. Dessen Kurs kann und muss man verstärken, indem man den Menschen Hoffnung zurückgibt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort