Verbrauchertipp Oft hohe Kosten für Hinterbliebene

Bonn · Wenn ein Familienmitglied stirbt, bedeutet das oft hohe Kosten für die Hinterbliebenen. Eine Sterbegeldversicherung kann vorbeugen. Die wichtigsten Leistungsmerkmale einer solchen Versicherung im Überblick.

 Der Verlust eines Angehörigen bringt Hinterbliebene nicht selten auch finanziell an Grenzen.

Der Verlust eines Angehörigen bringt Hinterbliebene nicht selten auch finanziell an Grenzen.

Foto: picture-alliance/gms

Die Kosten einer Beerdigung können schnell einige Tausend Euro ausmachen – und nicht wenige Hinterbliebene bringt das finanziell an die Grenzen. Sterbegeldversicherungen sind ein Weg, um die Kosten der eigenen Beerdigung im Voraus abzusichern.

Leistungen: Die Sterbegeldversicherung zahlt primär die vereinbarte Versicherungssumme im Todesfall aus. Wie man das Geld einplant, bleibt jedem selbst überlassen. In der Regel sollen davon natürlich die Kosten einer Beerdigung getragen werden. Aber auch andere Verwendungsarten sind alternativ oder ergänzend möglich, etwa die Kostenübername für die Beschaffung von Blumenkränzen oder die Pflege der Grabstätte. Außerdem erstattet die Versicherung die Kosten für Hilfen bei Behördengängen und die Beratung der Angehörigen im Trauerfall.

Gesundheitsprüfung:Sterbegeldversicherungen lassen sich mit und ohne Gesundheitsprüfung abschließen. Die Variante ohne Gesundheitsprüfung hat den Vorteil, dass es keine Ablehnung aus medizinischen Gründen geben kann. Im Gegenzug sehen Sterbegeldversicherungen Wartezeiten von bis zu drei Jahren vor. Bei einem frühen und unerwarteten Tod kann es zu einer Versorgungslücke kommen. Sterbegeldversicherungen mit Gesundheitsfragen verzichten eher auf Wartezeiten.

Vorbehalte von Verbraucherschützern:Verbraucherschützer kritisieren die Sterbegeldversicherungen oft: Sie halten den Schutz für zu teuer und bemängeln die schlechte Rendite. Tatsache ist, dass Sterbegeldversicherungen keine reinen Risikoversicherungen sind, sondern – ähnlich wie Kapitallebensversicherungen – Risikovorsorge mit einem Sparanteil ergänzen. Dadurch sind die Beiträge, anders als bei der reinen Risikolebensversicherung im Verhältnis zur Versicherungssumme deutlich höher.

Die Kritik an den Renditen verkennt den Zweck der Sterbegeldversicherungen: Sie sollen nicht dazu dienen, renditeorientiert für das Alter zu sparen. Die Versicherten möchten einfach die Kosten der Beerdigung bezahlt wissen. Und das lässt sich vor allem bei kurzer Spardauer mit einem Sparvertrag nicht erreichen, weil einfach nicht genug Kapital angespart werden kann.

Kritik an manchen Versicherungsbedingungen ist sicherlich berechtigt, denn wie bei jedem Produkt gibt es gute und natürlich auch schlechte. Interessierte sollten darauf achten, dass zum Beispiel die Leistungen erhöht werden können, um steigende Beerdigungskosten aufzufangen. Auch Leistungen für den Rücktransport aus dem Ausland können sinnvoll sein, wenn das nicht anderweitig über Reiseversicherungen abgesichert ist.

Die Reihe Verbrauchertipp erscheint montags im GA und bietet Service rund um Verbraucherthemen.

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