Börse in Frankfurt Dax verteidigt hohes Wochenplus

Frankfurt/Main · Nach den zuletzt erreichten Rekorden beim Dax sind die Anleger vor dem verlängerten Wochenende vorsichtig zu Werke gegangen. Wie schon an den vergangenen drei Tagen hielt sich der Leitindex mit einem kleinen Abschlag von 0,05 Prozent mehr oder weniger stabil.

Die am Ende erreichten 12 438,01 Punkte bedeuten aber ein deutliches Wochenplus von mehr als 3 Prozent. Ein starker Montag nach der ersten Wahlrunde in Frankreich hatte den Dax auch auf Monatssicht noch mit mehr als 1 Prozent ins Plus gehievt.

Auch der MDax verlor am Freitag 0,22 Prozent auf 24 615,79 Zähler. Der Technologie-Index TecDax dagegen stieg um 0,42 Prozent auf 2093,23 Punkte.

Auf Unternehmensseite gehörte das Hauptaugenmerk der Anleger am Freitag weiter den Quartalsberichten: Besser laufende Geschäfte in Europa und Asien hatten bei Linde im ersten Jahresviertel für eine positive Umsatzüberraschung gesorgt. Anfangs noch zögernd, bauten die Aktien ihren Kursgewinn bis zum Ende auf mehr als 2 Prozent aus. Erhoffte Neuigkeiten zur geplanten Fusion mit dem Konkurrenten Praxair blieben allerdings aus.

Zu den Gewinnern zählten im Dax außerdem die Anteilscheine des Reifenherstellers Continental mit plus 0,42 Prozent. Der Autozulieferer hatte zum Jahresauftakt weiter vom Boom der Autobranche profitiert, was Umsatz und operatives Ergebnis stärker als erwartet antrieb. Trotz höherer Rohstoffkosten sieht Konzernchef Elmar Degenhart das Unternehmen auf Kurs zu den Jahreszielen.

Auch in der zweiten Börsenreihe beschäftigen Unternehmensberichte die Anleger. Die MTU-Aktien wurden vom starken Abschneiden des Triebwerksproduzenten im Wartungsgeschäft auf ein Rekordhoch von 133,60 Euro getrieben. Sie gehörten bis zum Schluss mit rund 2 Prozent Plus zu den Favoriten im MDax.

Die Aktien von Fuchs Petrolub und Deutsche Euroshop hingegen zählten nach ihrem Quartalsausweis und Aussagen zu den Jahreszielen zu den größeren Verlierern. Während die Papiere des Schmiermittel-Produzenten um 1,21 Prozent fielen, rutschten jene des Einkaufszentren-Investors sogar um 4,7 Prozent ab.

Bei Südzucker ging die jüngste Talfahrt der Papiere mit einem Minus von 4,5 Prozent weiter. Weiterhin machten sich angesichts des bevorstehenden Wegfalls einer EU-Marktverordnung Sorgen um den Zuckerpreis bemerkbar. Deutlich weniger als 20 Euro hatten die Titel des Zuckerherstellers letztmals im Juni 2016 gekostet.

Unter den Technologiewerten zogen die Quartalszahlen der beiden Bausoftware-Spezialisten Nemetschek und RIB Software die Aufmerksamkeit auf sich. Während Nemetschek-Aktien ihren Rekordlauf mit einem Aufschlag von mehr als 5 Prozent fortsetzten, ging es für RIB um 0,66 Prozent abwärts.

Nach dem starken Anstieg am Montag war zu Wochenschluss auch in der gesamten Eurozone die Luft raus. Deren Leitindex EuroStoxx 50 knüpfte mit einem knappen Minus von 0,10 Prozent an seine Verluste vom Vortag an. In New York stand zu Handelsschluss in Europa auch der US-Leitindex Dow Jones Industrial knapp im Minus.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,15 Prozent am Vortag auf 0,14 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,14 Prozent auf 141,87 Punkte. Der Bund Future verlor 0,14 Prozent auf 161,82 Zähler. Der Euro lag nach überraschend hohen Inflationszahlen aus der Eurozone zuletzt bei 1,0897 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die EZB zuvor auf 1,0930 (Donnerstag: 1,0881) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9149 (0,9190) Euro.

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