Energie Konsortium plant zweite Erdgas-Pipeline durch die Ostsee

Lubmin/Zug · Unbeeindruckt von den politischen Spannungen zwischen Russland und der EU treibt das Nord-Stream-2-Konsortium seine Planungen für den Bau einer zweiten Erdgas-Pipeline durch die Ostsee voran.

 Ein Pipeline-Verlegeschiff in der Ostsee.

Ein Pipeline-Verlegeschiff in der Ostsee.

Foto: Stefan Sauer

Die Trasse, die weitgehend parallel zur bestehenden Nord-Stream-Pipeline verläuft, soll nach Planungen des Firmenkonsortiums Ende 2019 in Betrieb gehen. "Wir verfolgen einen ambitionierten Zeitplan", sagte der Nord-Stream-2-Manager Reinhard Ontyd der Deutschen Presse-Agentur.

Ontyd zeigte sich zuversichtlich, dass die Pipeline im vorgegebenen Rahmen verwirklicht werden kann. "Das Risiko für die Genehmigung des Nord-Stream-2-Projektes ist geringer als das Risiko bei der ersten Trasse." Mit dem Bau von Nord Stream 1 lägen nämlich Erfahrungen vor, an denen man sich in der Antragsphase orientieren könne. Als reines Infrastrukturprojekt sei die Pipeline von den Sanktionen der EU gegen Russland nicht betroffen, sagte das Mitglied der Nord-Stream-2-Geschäftsführung.

Nord Stream 1 transportiert seit 2011 Erdgas des Staatsmonopolisten Gazprom vom russischen Wyborg durch die Ostsee ins deutsche Lubmin. Seitdem flossen mehr als 120 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa.

Das Nord-Stream-2-Konsortium will Anfang 2017 die Antragsunterlagen für die Genehmigung bei den nationalen Behörden der beteiligten fünf Länder einreichen. An dem Konsortium sind der russische Energieriese Gazprom mit 50 Prozent und die westeuropäischen Energieunternehmen BASF/Wintershall, Engie, Uniper, OMV und Shell mit jeweils zehn Prozent beteiligt. Die Kosten für den Bau des 1200 Kilometer langen Doppelstranges werden auf acht Milliarden Euro geschätzt.

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