Konjunktur in Deutschland KfW vergibt weniger Fördergelder

Frankfurt · Die staatliche Bank stellt wegen des Konjunkturbooms in Deutschland weniger Geld bereit. Insgesamt sank das Fördervolumen im vergangenen Jahr von 81 auf 76,5 Milliarden Euro gegenüber 2016.

 Ihr Ergebnis für das abgelaufene Jahr gibt die Bank erst im April bekannt. Doch jetzt schon ist klar, dass es etwas niedriger als 2016 ausfällt.

Ihr Ergebnis für das abgelaufene Jahr gibt die Bank erst im April bekannt. Doch jetzt schon ist klar, dass es etwas niedriger als 2016 ausfällt.

Foto: picture alliance / Frank Rumpenh

Die KfW hat im vergangenen Jahr weniger Fördergelder vergeben. Denn die Wirtschaft in Deutschland boome, auch in Europa ziehe sie an. Wegen dieser starken konjunkturellen Entwicklung und des guten Finanzierungsumfelds habe man das Fördervolumen leicht zurückgefahren. Dieses sei nicht primär auf Wachstum ausgerichtet, erklärte Günther Bräunig den Rückgang. Er steht seit Jahresanfang an der Spitze der staatlichen Förderbank, hatte jedoch auch in den beiden Vorjahren seinen Vorgänger Ulrich Schröder häufig vertreten, Schröder hatte sein Amt zum Jahresende 2017 niedergelegt.

Insgesamt sank das Fördervolumen im vergangenen Jahr von 81 auf 76,5 Milliarden Euro gegenüber 2016. Davon wurden in Deutschland mit knapp 52 Milliarden Euro sechs Prozent weniger Fördergelder an private und gewerbliche Investoren vergeben. So fragten etwa mittelständische Unternehmen die zinsgünstigen Kredite der Förderbank nach – vor allem für Innovationen, Gründungen und für betriebliche Energieeffizienz. Die Unterstützung des Klima- und Umweltschutzes gewinnt für die KfW immer mehr an Bedeutung. Daneben springt sie aber auch ein, wenn der Bund es verlangt, so zuletzt im Herbst, als sie den Überbrückungskredit des Bundes in Höhe von 150 Millionen Euro für Air Berlin finanzierte. Der Bund habe die KfW voll entschädigt, man sei jetzt in der Verwertung der verbleibenden Sicherheiten, sagte KfW-Chef Bräunig. Auf die Ergebnisrechnung 2017 wirke sich das jedoch nicht aus.

Dieses Ergebnis für das abgelaufene Jahr gibt die staatliche Förderbank erst Mitte April bekannt. Doch jetzt schon ist klar, dass es etwas niedriger als für 2016 ausfallen wird. Da hatte die staatliche Förderbank noch etwas mehr als zwei Milliarden Euro an Überschuss erzielt. Ein rückläufiger Gewinn aber sei so geplant, sagte Bräunig, der keinen Anlass sieht, die Strategie seines Vorgängers zu verändern. Doch Bräunig möchte den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit stärker veranschaulichen, was die KfW mit ihrer Förderung erreicht. Beispiel grüne Anleihen für den Klimaschutz: Mit der Investition von einer Million Euro würden die Emissionen um 800 Tonnen reduziert, 69 000 Euro an Energieimporten und Kosten für fossile Brennstoffe eingespart, 22 Arbeitsplätze im Jahr gesichert und die externen Kosten pro Jahr um 94 000 Euro gesenkt.

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