Immobilienbranche warnt vor Büro-Mangel in Großstädten

Frankfurt/Main · Nach Jahren des Immobilienbooms und des Wirtschaftsaufschwungs finden Unternehmen in deutschen Großstädten zunehmend schwerer Büros. "Die Büroknappheit in den Metropolen verschärft sich immer weiter", warnte Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA), im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Das treffe vor allem München, Berlin und Stuttgart. "Sie sind im Zentrum faktisch voll vermietet." Das hemme die wirtschaftliche Entwicklung der Städte.

 Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilienausschusses.

Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilienausschusses.

Foto: Bernd von Jutrczenka/Archiv

"Unternehmen brauchen im Kampf um Talente attraktive Büros", sagte Mattner. In Innenstädten seien die Mieten aber stark gestiegen: "Sind Firmen gezwungen, ins Umland auszuweichen, führt das auch zu einer Zersiedelung und einer höheren Verkehrsbelastung durch Pendler."

In den sieben wichtigsten deutschen Metropolen standen 2017 nach vorläufigen Zahlen des Immobilienspezialisten JLL nur 4,8 Prozent aller Büros leer. Die durchschnittliche Leerstandsquote in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart sei damit auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren gefallen.

Eine schnelle Linderung des Problems erwartet Mattner nicht. "Gerade junge Menschen wollen in den Städten nicht nur arbeiten, sondern auch leben", sagte er. Büros stünden in Konkurrenz zu Wohnungen, Hotels, Handel und Logistikzentren. "In der Politik liegt der Fokus einseitig auf Wohnen", kritisierte der ZIA-Präsident. Um mehr Büroraum zu schaffen, müssten Flächen verdichtet werden, etwa mit höheren Gebäuden und neuen Bauvorschriften.

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