Niedrigster Stand seit 2004 Immer weniger Privatpleiten in Deutschland

Hamburg · Private Insolvenzen werden in Deutschland immer seltener. Im ersten Halbjahr mussten nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel 42.846 Verbraucher den Gang zum Insolvenzgericht antreten.

 Überschuldete Verbraucher stehen vor allem bei Banken, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften in der Kreide - durchschnittlich mit rund 31.000 Euro.

Überschuldete Verbraucher stehen vor allem bei Banken, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften in der Kreide - durchschnittlich mit rund 31.000 Euro.

Foto: DB Andreas Gebert

Das waren 5,1 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und so wenige wie zuletzt im Jahr 2004, teilte Crifbürgel in Hamburg mit. Für 2019 sei mit weiter sinkenden Zahlen zu rechnen, sagte Geschäftsführer Christian Bock.

Demnach gingen die Fallzahlen im Vergleich zu 2010 um mehr als 38 Prozent zurück. Damals hatten die Privatpleiten einen Rekordstand erreicht. "Die Privatpersonen in Deutschland profitieren weiterhin von der guten Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung", sagte Bock.

Überschuldete Verbraucher stehen vor allem bei Banken, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften in der Kreide - durchschnittlich mit rund 31.000 Euro. Wichtigster Auslöser für eine Überschuldung mit anschließender Insolvenz ist Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Einkommensverschlechterung.

Das lässt sich laut der Wirtschaftsauskunftei auch am Nord-Süd-Gefälle der Privatinsolvenzen ablesen. Die meisten Insolvenzen gibt es demnach mit 78 je 100.000 Einwohner in Bremen, die wenigsten in Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils 38 Insolvenzen je 100.000 Einwohner. Bremen hat mit 9,8 Prozent im August die höchste Arbeitslosenquote, in Bayern und Baden-Württemberg ist sie am niedrigsten.

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