Börse in Frankfurt Dax behauptet sich über 13.000 Punkten

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat nach einem schwachen Wochenstart am Dienstag wieder zugelegt. Allerdings hielten sich die Kursgewinne in Grenzen. Der Dax pendelte sich knapp über der Marke von 13.000 Punkten ein und schloss letztlich 0,46 Prozent im Plus bei 13.059,53 Punkten.

 Im Schriftzug "DAX" spiegelt sich die große Anzeigetafel mit dem bis dahin erreichten Kursverlauf im Handelssaal der Börse in Frankfurt am Main.

Im Schriftzug "DAX" spiegelt sich die große Anzeigetafel mit dem bis dahin erreichten Kursverlauf im Handelssaal der Börse in Frankfurt am Main.

Foto: Christoph Schmidt

Jochen Stanzl von CMC Markets führte die Zurückhaltung der Anleger auf indirekte Auswirkungen der möglichen Steuersenkungen in den USA zurück. Diese könnten zu einer steigenden Verschuldung der USA und einem gegenüber dem Euro schwächelnden US-Dollar führen. Eine stärkere Gemeinschaftswährung kann Produkte der Unternehmen aus dem Euroraum für Käufer außerhalb der Währungszone verteuern und so den Export erschweren.

Nach seinem Rekordhoch bei 13.525 Zählern Anfang November war der deutsche Leitindex binnen weniger Tage auf rund 13.000 Punkte zurückgefallen - seitdem ist es ihm nicht gelungen, sich nachhaltig von diesem Niveau abzusetzen. Martin Lück vom US-Vermögensverwalter Blackrock äußerte sich derweil optimistisch: Die Konjunktur sei solide, die Gewinne der Unternehmen sprudelten und die Zinsen blieben vorerst niedrig. Außer der "lästigen Politik" stehe Kursgewinnen nichts im Wege, sagte der Anlagestratege.

Auch die deutschen Nebenwerte-Indizes schafften es am Dienstag wieder in den grünen Bereich: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verabschiedete sich 0,59 Prozent fester bei 26.789,13 Punkten, und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,51 Prozent auf 2562,33 Zähler.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es letztlich um 0,55 Prozent auf 3583,49 Punkte hoch. Die nationalen Indizes in Paris und London stiegen ebenfalls. An der Wall Street legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss um knapp ein halbes Prozent zu.

Weil es in Deutschland an kursbewegenden Unternehmensnachrichten mangelte, sorgten vor allem Analystenaussagen für Kursbewegungen. Aktien von BMW gehörten mit minus 0,86 Prozent zu den größten Dax-Verlierern. Im TecDax sanken die Papiere von Nordex um 1,15 Prozent auf 7,77 Euro.

Wirecard-Aktien stiegen indes zeitweise mit 89,80 Euro auf ein Rekordhoch und behaupteten am Ende ein Plus von 0,89 Prozent auf 89,17 Euro. Der Zahlungsdienstleister profitiert vom zunehmenden Online-Shopping. Mit einem Börsenwert von mehr als 11 Milliarden Euro wird der TecDax-Wert mittlerweile sogar als möglicher Aufsteiger in den Dax gehandelt.

Im SDax der geringer kapitalisierten Unternehmen setzte sich ElringKlinger nach einem positiven Analystenkommentar mit einem Plus von 6,74 Prozent an die Spitze.

Papiere des Hamburger Hafenbetreibers HHLA legten um 2,08 Prozent zu, nachdem das Bundesverwaltungsgericht eine Klage gegen die für die HHLA wichtige Vertiefung der Elbe abgelehnt hatte.

Dagegen sackten die Titel von Scout24 nach einer Aktienplatzierung um 1,83 Prozent auf 34,95 Euro ab. Der Großaktionär Hellman & Friedman hatte 10 Millionen Aktien des Betreibers von Online-Plattformen zum Stückpreis von 34,45 Euro verkauft.

Außerhalb der wichtigen Indizes legten die Aktien des Mitte Oktober an die Börse gegangenen Batterieherstellers Varta um 0,44 Prozent zu. Sie wurden von einer Kaufempfehlung gestützt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,19 Prozent am Montag auf 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 141,56 Punkte. Der Bund-Future kam mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 163,18 Punkte kaum vom Fleck. Der Euro kostete 1,1880 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1888 (Montag: 1,1952) Dollar festgesetzt.

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