Konsum- und Unterhaltungselektronik Elektrogeräte liegen im Weihnachtsgeschäft im Trend
Köln · Verbrauchern sind gerade im Weihnachtsgeschäft technische Raffinessen nicht zu teuer. Im Trend liegen vor allem Smartphones, Flachbildfernseher, Saugroboter, Kaffeemaschinen und intelligente Haushaltsgeräte.
Wer an dieses elegant verspiegelte Glasfenster des beinahe raumhohen Kühlschranks zweimal anklopft, bekommt plötzlich und unerwartet den Durchblick. Das Glasfenster wird wie von Zauberhand transparent und gibt so den Blick auf die Lebensmittel frei, ohne, dass die Tür geöffnet werden muss. Auch wenn dies den Kälteverlust durch selteneres Türöffnen reduziert, der Aha-Effekt dürfte höher sein als das Energieeinsparpotenzial und hat seinen Preis. Gut 3500 Euro verlangt der asiatische Hersteller für seine neueste Kühlschrankinnovation.
Das Gerät ist eines von zehn Top-Ten-Technikprodukten, die eine Jury aus dem Einzelhandel alljährlich auswählt und die der Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) am Donnerstag in Köln präsentiert hat. Der BVT vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 19 000 Einzelhandelsunternehmen mit 23 000 Arbeitsstätten und 100 000 Beschäftigten.
Zu den neuesten Techniktrendsettern zählt auch Cozmo, ein smartphonegesteuerter kleiner Spielzeugroboter mit künstlicher Intelligenz. Cozmo fordert seinen Besitzer zum Spielen heraus und je mehr man sich mit ihm beschäftigt, desto eigenständiger wird er.
„Intelligente Elektrogeräte machen unser leben schöner, komfortabler und begeistern uns“, sagte BVT-Geschäftsführer Willy Fischel. Der Verbraucher setze dabei mehr denn je auf Qualität, weniger auf Quantität. Bei Fernsehgeräten etwa gilt: flacher, größer, schärfer – teurer, in jedem Fall aber internetfähig. „Elektrogroßgeräte, wie Kühlschränke, Geschirrspüler und Waschmaschinen profitieren vom Immobilienboom, und die Küche avanciert zum Statussymbol und Lifestylethema“, so Fischel. Die Renner auf dem Gabentisch allerdings sind eher kleiner: Saugroboter, Kaffeevollautomaten und elektrische Helfer für die Körperpflege sind besonders beliebte Geschenke.
Bundesbürger geben im Schnitt 466 Euro aus
Insgesamt erwartet der Handelsverband Technik ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Bei guter Wirtschaftslage, geringer Arbeitslosigkeit und stabilen Einkommen werden die Deutschen ihrer Schätzung nach mit 59,2 Milliarden Euro fast drei Prozent mehr für technische Gebrauchsgüter ausgeben als im Vorjahr. Auch für das kommende Jahr rechnet der Verband mit einem weiteren Wachstum.
Laut Handelsverband HDE plant jeder Bundesbürger, in diesem Jahr durchschnittlich 466 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Allein 23,5 Millionen Smartphones werden voraussichtlich bis Weihnachten über die Ladentische gehen. Durchschnittspreis: 428 Euro. „Die Kunden sind bereit, für innovative Technik, schnelle Prozessoren und größere Bildschirme immer mehr Geld zu investieren“, sagte Fischel; einen nicht unerheblichen Teil davon zum Fest. Mehr als ein Viertel ihres Budgets für Unterhaltungselektronik geben die Deutschen im November und Dezember aus.
Am liebsten kaufen die Kunden ihre Elektrogeräte weiterhin im stationären Einzelhandel. Aber der Onlineanteil legt stetig zu. Fischel: „Fast jeder dritte Technik-Euro wird inzwischen im Internet ausgegeben.“ Allerdings nicht allein bei Onlineanbietern. Auch viele stationäre Einzelhändler sind mittlerweile im Netz präsent. Mit Erfolg: Ein Drittel des Onlineumsatzes wird laut BVT mittlerweile schon über die Onlineseiten der stationären Händler erwirtschaftet. Fischel: „Die höchsten Zuwachsraten erzielen Anbieter, die es schaffen, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren.“
