Rückgang bei 50-Euro-Scheinen Weltweit weniger Euro-Falschgeld: Mehr Blüten in Deutschland

Frankfurt/Main · Der runderneuerte 50-Euro-Schein soll Geldfälschern das Handwerk erschweren. Noch bringen Kriminelle vor allem Blüten alter Fünfziger in Umlauf. Das treibt die Falschgeldzahlen in Deutschland nach oben.

 Im vergangenen Jahr hatten Banken, Handel und Polizei in Deutschland 82 150 Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen, das waren 14 Prozent weniger als 2015.

Im vergangenen Jahr hatten Banken, Handel und Polizei in Deutschland 82 150 Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen, das waren 14 Prozent weniger als 2015.

Foto: Bernd Wüstneck

Geldfälscher haben weltweit weniger Euro-Blüten in Umlauf gebracht: Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 331 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen.

Das waren gut 6 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2016. Keine Veränderung gab es gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gemessen an der steigenden Zahl echter Banknoten im Umlauf - mittlerweile mehr als 20 Milliarden Scheine - sei der Anteil der Fälschungen äußerst gering, erklärte die EZB.

In Deutschland entdeckten Banken, Handel und Polizei rund 39 700 Euro-Blüten - 8,7 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2016, aber 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Bundesbank mitteilte.

"Die aktuellen Falschgeldzahlen sind zwar im ersten Halbjahr gestiegen, allerdings gehe ich von einem Rückgang bei den 50-Euro-Fälschungen im zweiten Halbjahr aus", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Anfang April war der überarbeitete Fünfziger mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen in Umlauf gebracht worden. "Ich erwarte einen ähnlichen Verlauf wie nach Einführung der neuen 20-Euro-Banknote im November 2015, als die Anzahl der Fälschungen dieser Stückelung deutlich zurückgegangen ist", sagte Thiele.

Von Januar bis Juni stieg der rechnerische Schaden in Deutschland gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 von rund 2,0 Millionen Euro auf 2,2 Millionen, vor allem weil Kriminelle auf falsche Fünfziger setzten. Knapp zwei Drittel der in Deutschland registrierten Blüten entfielen auf diese Stückelung - dabei handelte es sich fast ausschließlich um Fälschungen der alten Serie. Gerade einmal 35 Fälschungen des neuen Fünfzigers wurden von Kriminellen in Umlauf gebracht.

Auch in Europa ist der Fünfziger besonders beliebt: Rund 48 Prozent der Blüten entfielen auf den Schein. Weltweit richteten Fälscher in den ersten sechs Monaten einen Schaden von rund 17 Millionen Euro an. Im zweiten Halbjahr 2016 waren es noch 23 Millionen.

Wer eine Blüte in die Finger bekommt, darf diese nicht weiter verwenden - anderenfalls macht er oder sie sich strafbar. Für Falschgeld gibt allerdings es keinen Ersatz.

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