Netzkarte wird deutlich teurer Die Deutsche Bahn erhöht die Preise

Berlin · Bahnkunden müssen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember für die meisten Tickets im Fernverkehr mehr bezahlen.

„Die Flexpreise steigen um durchschnittlich 1,9 Prozent“, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Das ist der Preis, der ohne jeden Rabatt für eine Fahrkarte fällig wird. Allerdings könnte die Teuerung an verkehrsreichen Tagen und gut frequentierten Strecken auch höher ausfallen. Denn die Bahn behält sich die Anhebung oder Senkung des Flexpreises an einzelnen Tagen vor. „Ziel ist es, die Nachfrage bestmöglich zu lenken“, begründet das Unternehmen dies.

Im Durchschnitt beträgt die Preissteigerung laut Bahn nur 0,9 Prozent. Dafür sorgt zum Beispiel, dass die Bahncard 25 ebenso wie die Bahncard 50 nicht mehr kosten wird. Auch die Sparpreise und Supersparpreise bleiben stabil. Dagegen müssen Vielfahren mit einer Netzkarte sehr viel mehr bezahlen. Die Bahncard 100 verteuert sich um 2,9 Prozent. Kostspieliger wird es auch, wenn Passagiere ihr Ticket erst im Zug erwerben. Statt bisher 12,50 Euro kassiert das Schaffner künftig 19 Euro. Fahrscheine für die Zeit ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember werden ab dem 16. Oktober verkauft.

Darüber hinaus verspricht der Konzern den Kunden ein verbessertes Angebot, mehr Komfort und mehr Platz. Möglich wird dies zum Beispiel durch neu eingesetzten ICE-4-Züge. Ausgeweitet werden die Verbindungen zwischen Berlin und München. Hier kommen zwei zusätzliche Sprinter zum Einsatz. Auch fährt der ICE künftig täglich direkt von Berlin nach Wien. Ebenfalls verstärkt wird der Verkehr zwischen Düsseldorf und Stuttgart. Drei zusätzliche ICE-4-Züge fahren dann jeden Tag. Im Zweistundentakt geht es ab Dezember im internationalen Verkehr zwischen Frankfurt und Brüssel. Hier wird auch in den Abendstunden künftig eine Fahrt angeboten.

Auch abseits der Hochgeschwindigkeitsstrecken erhöht die Bahn ihr Angebot. Täglich drei Zugpaare werden Nordrhein-Westfalen mit Thüringen verbinden. Bequemer wird die Reise zwischen Nürnberg und Karlsruhe. Statt älterer IC-Züge kommen hier bald moderne Intercity-2-Doppelstockwagen auf die Gleise. Diese Zuggeneration ist klimatisiert und nimmt auch Fahrräder mit. Schließlich kündigt die Bahn auch mehr Verbindungen in die Urlaubsgebiete an, etwa nach Tirol oder an die Ostsee.

Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigte Verständnis für unterschiedliche Fahrpreise an verschiedenen Tagen für die gleiche Strecke mit dem Ziel, die Züge gleichmäßiger auszulasten. Steuerungswirkung gebe es allerdings kaum. Der Bahnkunde erfahre erst unmittelbar bei der Buchung, ob er am gewünschten Tag mehr oder weniger als an normalen Werktagen zu zahlen habe.

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