Diskussion um Internetwährung Bitcoins stehen nach Hackerangriff in der Kritik

Bonn · Sollten Bitcoins verboten werden? Die Internetwährung steht nach den jüngsten Hackerangriffen in der Kritik, da sie eine hohe Anonymität verspricht.

Häufig fordern Angreifer bei Cyberattacken Lösegeld, um die zuvor gehackten und verschlüsselte Daten wieder frei zu geben. Dieses soll dann meistens in der Internetwährung Bitcoin gezahlt werden, denn diese verspricht eine hohe Anonymität.

Nach dem aktuellen Cyberangriff liegt die Frage nahe, ob solch eine Kryptowährung verboten werden sollte. Der Netzwerkexperte Marco Ripanti, Gründer der Werbeagentur 42medien, ist strikt dagegen: „Ein Verbot erscheint mir ausgeschlossen. Außerdem ist es unmöglich, weil man den Haupturheber der Bitcoins noch gar nicht kennt.“ Vielmehr könne eine Regulierung, die nicht einfach sei, die Anonymität der Transaktionen erschweren und damit den Bitcoin für viele uninteressant machen.

Doch was ist ein Bitcoin genau? Die Währung wird digital geschaffen und nicht physisch gedruckt. Sie basiert auf Mathematik. Die Anzahl der Bitcoins wurde 2008 von einem anonymen Gründer auf 21 Millionen festgelegt. Diese werden von keiner Institution – also auch keiner Zentralbank – kontrolliert. „Online können Waren und Dienstleistungen via Bitcoins bezahlt werden“, erklärt Ripanti. Gehandelt wird auf virtuellen Marktplätzen. Derzeit kostet ein Bitcoin etwa 1600 Euro. Ein Vorteil der digitalen Währung sei Schnelligkeit, so Ripanti. Bezahlprozesse seien ohne hohe Kosten realisierbar. Die Anonymität spielt eine große Rolle: „Bitcoins laufen aktuell sicher Gefahr, als Währung für Kriminelle abzudriften. Geschäfte im Zusammenhang mit Bitcoins sind für alle Länder gar nicht, oder nur sehr schwer nachzuverfolgen.“

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