Börse in Frankfurt Anleger hoffen nach starkem September auf Dax-Rekord

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat seine Klettertour zum Ausklang eines ungewöhnlich starken Septembers fortgesetzt. Der Dax beendete den Freitag mit einem Plus von 0,98 Prozent auf 12 828,86 Punkte.

Bis zu seinem im Juni erreichten Rekordhoch von 12 951,54 Zählern fehlen dem deutschen Leitindex damit weniger als 1 Prozent. Dank seiner Erholung um rund 6,4 Prozent im abgelaufenen Monat steht für das dritte Quartal ein Gewinn von etwa 4 Prozent zu Buche.

Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es zum Wochenschluss abermals auf ein Rekordhoch nach oben. Am Ende notierte das Börsenbarometer noch 0,68 Prozent im Plus bei 25 994,31 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 0,57 Prozent auf 2434,14 Zähler.

"Die Hausse nährt die Hausse", lautet ein alter Börsenspruch. "Die Skeptiker müssen auf den fahrenden Zug aufspringen, um nicht abgehängt zu werden", sagte Jochen Stanzl von Broker CMC Markets. Das könne den Dax schnell auf die nächste runde Marke von 13 000 Punkten befördern.

Die schweizerische Großbank Credit Suisse rät den Anlegern, deutsche Aktien im Portfolio überzugewichten. Der Eurokurs dürfte kurzfristig weiter nachgeben und der deutsche Aktienmarkt davon am meisten profitieren, hieß es zur Begründung. Auch laufe die Konjunktur in Deutschland noch immer besser als in anderen europäischen Ländern. Und schließlich seien deutsche Aktien nach wie vor günstig bewertet.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,88 Prozent auf 3594,85 Punkte vor. Für den CAC-40 in Paris und den Londoner FTSE 100 ging es ebenfalls spürbar nach oben.

Als einer der Favoriten im Dax setzten die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer ihre Erholung mit einem Anstieg um mehr 2 Prozent fort. Abermals gefragt waren auch Bankenwerte: Die Papiere der Commerzbank und der Deutschen Bank legten um 1,50 Prozent beziehungsweise 1,81 Prozent zu.

Im Fokus standen aber vor allem die Anteilscheine von Volkswagen. Die Wolfsburger verbuchen für die Abgasaffäre in den USA weitere Milliardenbelastungen. Die VW-Aktien fielen um 0,25 Prozent.

Schlusslicht im Dax waren aber die Aktien des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck mit einem Minus von mehr als 3 Prozent. Bereits am Vortag waren sie im Zuge einer Investorentreffens unter Druck geraten. Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan schrieb, Merck habe auf negative Folgen des gestiegenen Eurokurses für den Gewinn verwiesen.

Die Papiere des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen Krones verloren nach dem Rekordhoch vom Donnerstag mehr als 2 Prozent, nachdem die Analysten der britischen Bank HSBC ihre Kaufempfehlung nach den zuletzt starken Kursgewinne gestrichen hatten. Osram-Papiere kletterten an der MDax-Spitze um 4,23 Prozent auf 67,51 Euro nach oben. Die französische Bank Societe Generale hatte das Kursziel für den Lichtspezialisten auf 82 Euro angehoben und weiter zum Kauf geraten.

Der Eurokurs erholte sich weiter auf zuletzt 1,1814 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1806 (Donnerstag: 1,1778) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8470 (0,8490) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,27 Prozent am Vortag auf 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19 Prozent auf 141,21 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,11 Prozent auf 161,08 Punkte.

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