Kommentar zu Opel Angst vor Kahlschlag

Meinung | Frankfurt · Eine mögliche Übernahme des traditionsreichen Autobauers Opel mit dem französischen PSA-Konzern kommt zwar für Außenstehende überraschend, aber die innere Logik stimmt. Für die Mitarbeiter verheißt das nichts Gutes. Ein Kommentar von Brigitte Scholtes.

Eine mögliche Übernahme des traditionsreichen Autobauers Opel mit dem französischen PSA-Konzern kommt zwar für Außenstehende überraschend, aber die innere Logik stimmt. Opel, aber auch Peugeot und Citroen können im Wettbewerb der großen Autokonzerne kaum allein bestehen. Dazu bringen sie nicht die nötigen Stückzahlen und nicht genügend margenträchtige Modelle auf den Markt.

Das ist im Hinblick auf die lange Geschichte des Rüsselsheimer Autobauers bedauerlich. Doch offenbar zieht man bei der amerikanischen Mutter General Motors (GM) nun die Reißleine. Denn seit dem Beginn des Jahrtausends hat Opel zusammen mit der britischen Vauxhall GM 14 Milliarden Euro gekostet. Letztes Jahr sollte eigentlich ein Gewinn erzielt werden, doch es kam anders mit 240 Millionen Euro Verlust.

Grund dieses Mal: das Brexit-Referendum und der folgende Fall des britischen Pfundes. Die Verbindung von Opel/Vauxhall und PSA liegt nahe, arbeiten die beiden Autohersteller doch jetzt schon auf einigen Gebieten recht erfolgreich zusammen. Was wirtschaftlich sinnvoll ist, verheißt aber für die Mitarbeiter nicht unbedingt Gutes. Denn wenn zwei Unternehmen sich zusammentun, sollen „Synergieeffekte“ erzielt werden, sprich: Arbeitsplätze werden abgebaut.

In Deutschland sind aktuell noch 18 250 Menschen beschäftigt, europaweit knapp doppelt so viel. Sie haben in den vergangenen Jahren schon viel mitgemacht. Man darf für sie nur hoffen, dass es keinen Kahlschlag geben wird. Opel und PSA sollten bei der Zusammenführung also behutsam vorgehen.

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