Portoerhöhung der Post Zehn-Cent-Briefmarken werden knapp

Bonn · Zahlreiche Kunden in Köln und Bonn gehen beim Kauf von Zehn-Cent-Marken nach der Portoerhöhung erst einmal leer aus. Die Post spricht von „punktuellen“ Problemen.

 ARCHIV - 03.06.2019, Baden-Württemberg, Stuttgart: Eine 70-Cent Briefmarke und eine 10-Cent Briefmarke kleben nebeneinander auf einem Briefumschlag. Das Versenden eines Standardbriefs im Inland soll von Juli 2019 an 80 Cent statt bisher 70 Cent kosten. Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Post grünes Licht für die Erhöhung gegeben. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit

ARCHIV - 03.06.2019, Baden-Württemberg, Stuttgart: Eine 70-Cent Briefmarke und eine 10-Cent Briefmarke kleben nebeneinander auf einem Briefumschlag. Das Versenden eines Standardbriefs im Inland soll von Juli 2019 an 80 Cent statt bisher 70 Cent kosten. Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Post grünes Licht für die Erhöhung gegeben. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit

Foto: picture alliance/dpa

Seit Donnerstag kennt die Post kein Pardon mehr, Portoerhöhung ist Portoerhöhung: „Ab sofort akzeptieren wir nur noch die korrekt frankierten Briefe“, sagte ein Konzernsprecher in Bonn. Sollte zum Beispiel ein Standardbrief nur mit 70 Cent statt der nötigen 80 Cent frankiert sein, würde er zurückgeschickt oder der Adressat müsse Nachporto zahlen.

Kein Wunder, dass offenbar zahlreiche pflichtbewusste Briefeschreiber in ihren Postfilialen Zehn-Cent-Marken kaufen wollten, um ihre bereits vorhandenen 70-Cent-Briefmarken zum korrekten Porto zu ergänzen, das ab dem 1. Juli gilt. Das funktioniert allerdings nicht immer.

Schon am Mittwoch waren im Bad Godesberger Ortsteil Heiderhof die Zehn-Cent-Marken ausverkauft, wie eine Leserin des „General-Anzeigers“ berichtet. Sie sei auf Ende kommender Woche vertröstet worden. „Monate waren Zeit, um den Mehrbedarf zu drucken, zu bevorraten und zum Stichtag auf den Markt zu werfen“, wundert sich die Postkundin über die plötzliche Briefmarken-Knappheit.

Ähnliche Vorkommnisse werden aus Kölner Postfilialen gemeldet. Bei Testkäufen von Journalisten in der Domstadt war am Freitag in keiner zufällig ausgewählten Filiale die begehrte Ergänzungsmarke zu bekommen. „Es gibt Lieferschwierigkeiten“, hieß es am Neumarkt. „Die sind uns schon am Montag ausgegangen, und es sind keine neuen mehr gekommen“, lautete die Auskunft am Barbarossaplatz. In der Händelstraße gab es immerhin noch Fünf-Cent-Marken – „aber das sind meine letzten“, so der Mitarbeiter.

In der Bonner Konzernzentrale räumt man immerhin „punktuelle“ Auslieferungsprobleme ein. Die Briefmarken würden jedoch an die Filialen „laufend ausgeliefert“, so Sprecher Jens-Uwe Hogardt. Am Donnerstag hieß es noch, man habe die 26 000 Filialen mit insgesamt 940 Millionen neuen Briefmarken versorgt und diesen „logistischen Kraftakt gut bewältigt“.

In Einzelfällen habe es in Filialen zwar Engpässe gegeben, diese seien aber binnen 24 Stunden behoben worden oder sie würden noch schnell abgearbeitet. Wer keine passenden Marken habe, könne den Brief in der Filiale frankieren lassen. Dort könnten am Schalter auch Zehn-Cent-Marken ausgedruckt werden – jedoch nur für aufgegebene Sendungen, nicht zum Mitnehmen, so die Post. Eine weitere Möglichkeit seien die in einigen Filialen vorhandenen Briefmarkenautomaten. Vielleicht hat der eine oder andere Kunde stattdessen einfach eine – portofreie – Email verschickt.

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