Konzentration bei regionalen Genossenschaftsbanken Volksbanken in der Region rücken zusammen

Siegburg · Die VR Bank Rhein-Sieg und die Volksbank Oberberg planen offenbar ihre Fusion. Einzelheiten sollen in dieser Woche bekannt gegeben werden.

Die VR-Bank Rhein-Sieg, hier die Zentrale in Siegburg, und die Volksbank Oberberg kommen zusammen auf knapp 900 Mitarbeiter.

Die VR-Bank Rhein-Sieg, hier die Zentrale in Siegburg, und die Volksbank Oberberg kommen zusammen auf knapp 900 Mitarbeiter.

Foto: Arndt

Die regionalen Genossenschaftsbanken rücken enger zusammen. Nach Angaben aus Bankenkreisen stehen die VR Bank Rhein-Sieg und die Volksbank Oberberg kurz vor der Fusion. Noch in dieser Woche sollen die Pläne verkündet werden. Sprecher der Institute wollten sich auf Anfrage nicht zu den Vorgängen äußern.

Mit dem Zusammenschluss würden die Institute gemeinsam unter die ersten 20 der deutschen Genossenschaftsbanken vorrücken.Mit einer Bilanzsumme von insgesamt 5,9 Milliarden Euro lägen sie noch vor der Volksbank Köln Bonn, die mit einer Bilanzsumme von 5,1 Milliarden Euro Ende vergangenen Jahres auf Platz 22 im bundesweiten Vergleich der Genossenschatsbanken lag. Mit der Zahl von insgesamt knapp 900 Mitarbeitern würde ein Zusammenschluss der zwei fast gleich großen Institute zu einem bedeutenden regionalen Arbeitgeber. Mit zusammen knapp 60 Filialen decken die Institute weite Teile des rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreises von Siegburg über Lohmar bis Ruppichteroth und der Region Oberberg von Gummersbach bis Morsbach ab.

Sollte der geplante Zusammenschluss vollzogen werden, wäre es ein weiterer Schritt im andauernden Konzentrationsprozess: Die VR Bank Rhein-Sieg mit Hauptsitz in Siegburg hat im vergangenen Jahr die Raiffeisenbank Sankt Augustin übernommen, davor hatte sie bereits die Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth geschluckt. Ebenfalls 2017 hatten sich die Volksbank Bonn/Rhein-Sieg und die Kölner Bank zur Volksbank Köln Bonn vereinigt. Mit immer größeren Instituten wollen die Genossenschaftsbanken zum einen Kosten sparen, um sinkende Margen in der Niedrigzinsphase aufzufangen. Zudem fällt es größeren Banken leichter, die wachsenden gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Gerade die regional verankerten Geldhäuser leiden derzeit unter den hohen Ausgaben für ihre vielen Filialen, die wegen des Trends zum Online-Banking von immer weniger Kunden besucht werden. Vor wenigen Wochen hatte die Kreissparkasse Köln angekündigt, 45 ihrer Geschäftsstellen zu schließen.

Bundesweit ist durch die Fusionswelle bei den Genossenschaftsbanken die Zahl der eigenständigen Institute deutlich gesunken. 1990 verzeichnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken noch rund 3000 genossenschaftliche Geldhäuser, im Jahr 2000 waren es noch rund 1800, im vergangenen Jahr nur noch 915. Die Zahl der Filialen ging in den vergangenen 18 Jahren um etwa ein Drittel auf zuletzt rund 11000 zurück. Größte deutsche Genossenschaftsbank ist die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, gefolgt von der Berliner Volksbank.

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