Bezahlung nach Luftlinie Verkehrsverbund Rhein-Sieg sucht Tariftester für eTicket

Bonn/Köln · Bis September können Fahrgäste das elektronische Tarifsystem in Bonn, Köln und der Region ausprobieren. Der Preis wird anhand der gefahrenen Strecke elektronisch ermittelt.

 Der eTarif berechnet den Ticketpreis anhand der zurückgelegten Luftlinie.

Der eTarif berechnet den Ticketpreis anhand der zurückgelegten Luftlinie.

Foto: Volker Lannert

Bis Anfang September können Kunden den neuen Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) ausprobieren. Laut Pressestelle des VRS stößt der seit April laufende Kundentest des elektronischen Tarifs (eTarif) bei den Fahrgästen auf großes Interesse.

Das Besondere an dem Luftlinien-Tarif ist, dass der Preis anhand der gefahrenen Strecke elektronisch ermittelt wird. Der Kunde zahlt also nur die kürzeste Strecke zwischen Start- und Zielhaltestelle. Zu einem Grundpreis von 1,50 Euro pro Fahrt kommen 15 Cent pro angefangenem Luftlinien-Kilometer hinzu. Der Tageshöchstpreis liegt während der Pilotphase bei 15 Euro. Den Fahrpreis errechnet die App automatisch.

Als Vorteil des eTarifs nennt der VRS die Aufhebung fester Preise der Tarifgrenzen – diese waren bisher identisch mit den kommunalen Grenzen und führten beispielsweise zu erhöhten Preisen, wenn Kunden zwischen Siegburg und Bonn pendeln. Als Beispiel für mehr Preisgerechtigkeit nennt der VRS als Beispiel die Verbindung von Alfter-Impekoven zum Bahnhof Bonn-Duisdorf. Diese kostet als HandyTicket 3,60 Euro (Preisstufe 2b). Im eTarif zahlt der Fahrgast für die 1,7 Kilometer lange Strecke mit 1,80 Euro die Hälfte.

App ermittelt den Preis

Mithilfe einer kostenlosen App „FTQ-Lab“ wird die gefahrene Strecke und der entsprechende Tarif ermitteln. Der Kunde checkt sich vor dem Einsteigen in Bus, Bahn oder Nahverkehrszug in der vorab installierten App ein und nach Ende seiner Reise beim Verlassen des Fahrzeugs wieder aus. Sollte der Kunde den Check-out einmal vergessen, erinnert ihn das Smartphone daran.

Trotzdem kann es teilweise sein, dass Verbraucher mit dem neuen Tarif mehr zahlen. Laut VRS-Geschäftsführer Michael Vogel ist der eTarif besonders für Gelegenheitskunden interessant. Kunden müssen sich mit diesem Modell nicht mehr über entsprechende Tarifgrenzen informieren, weil die App eigenständig Kilometeranzahl und Preis berechnet. Inzwischen haben sich laut VRS rund 3000 Kunden zu dem Praxistest angemeldet, 1000 weitere können noch teilnehmen.

Der Pilotversuch, den der VRS im Namen seiner Verkehrsunternehmen gemeinsam mit den Kölner Verkehrsbetrieben und dem Schweizer Anbieter „Fairtiq“ als Entwicklungspartnerschaft durchführt, läuft bis Anfang September. Um den eTarif testen zu können, müssen die Kunden grundsätzlich mindestens 18 Jahre alt sein und brauchen eine Visa- oder MasterCard-Kreditkarte sowie ein Smartphone, das die technischen Voraussetzungen erfüllt. Das sind etwa Datentransfer und Lokalisierungsservice. Mindestens eine Fahrt sollte jeder Teilnehmer im Laufe der Testphase bis zum 6. September machen.

Weitere Informationen und Registrierung gibt es unter www.vrs.de/etarif.

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