Bonner Restaurantkette Vapiano testet neues Konzept

Bonn · Die Bonner Kette Vapiano testet ein neues Konzept, mit dem man die Restaurants noch erfolgreicher machen will. Für die Kunden bedeutet dies Veränderungen bei der Bestellung.

Bislang holen sich Kunden bei Vapiano ihr Essen am Tresen - damit könnte bald Schluss sein. Denn die Bonner Restaurantkette testet derzeit probeweise Bedienungen. „Wir testen dazu ein Konzept in einem kleinen Restaurant, in Ingolstadt, das stimmt“, sagte Vorstandschef Jochen Halfmann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Damit würde Vapiano weg vom Sebstbedienungs-Restaurant und hin zum klassischen Betrieb mit Bedienung am Tisch gehen. Ob diese Veränderung den Kunden schmeckt und sie diese für besonders innovativ halten, bleibt abzuwarten.

Und noch eine Neuerung könnte sich an den Vapiano-Standorten durchsetzen: So liefert die Restaurantkette Pasta und Pizza zunehmend auch nach Hause und testet dazu unterschiedliche Modelle. "In vielen Restaurants arbeiten wir für die Lieferung mit Lieferando oder Foodora zusammen, in einigen Restaurants nutzen wir sogar eigene Vapiano-Lieferautos oder Vespas", so der Unternehmens-Chef gegenüber der Zeitung. Sie würden viel ausprobieren. Auch die Fastfood-Riesen McDonald's und Burger King versuchen sich inzwischen im Liefergeschäft.

Ärger um abgelaufene Lebensmittel

Die Pizza- und Pastakette war vor über einem Jahr mit dem Vorwurf konfrontiert gewesen, in einigen Restaurants abgelaufene Lebensmittel serviert zu haben. „Natürlich hatten die Schlagzeilen in Deutschland Folgen, wir haben das an den Umsätzen in den Restaurants gemerkt“, sagte der Chef der Systemgastronomiekette. Aber sie hätten sofort reagiert und das Vertrauen zurückgewonnen.

Sie beschäftigten mehr als 5.000 Mitarbeiter, „und wo Menschen arbeiten, können auch einzelne Fehler gemacht werden“, erklärte der Chef des Unternehmens, das in Hamburg startete und heute in Bonn sitzt. „Wir sind dem sofort und überall nachgegangen, haben über Nacht alles von externen Prüfern und sogar Ex-Staatsanwälten durchforsten lassen und wissen daher: Das war kein strukturelles Problem.“

Vapiano betreibt nach Angaben Halfmanns 180 Restaurants in 31 Ländern. „Wir konzentrieren uns in den nächsten zwei, drei Jahren voll auf unsere Kernmärkte in Europa“, sagte er. In Deutschland gebe es 76 Restaurants - darunter auch am Firmensitz in Bonn und gleich mehrere Filialen auch in Köln. Mittelfristig könne er sich bundesweit 100 vorstellen. Bis 2020 wollten sie die Zahl weltweit verdoppeln.

(Mit Material von dpa)

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