Kommentar zur Wirtschaft in der Region Trommeln für mehr Fachkräfte

Meinung | Bonn · Der Fachkräftemangel gehört zu den zentralen Problemen der Wirtschaft in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Das wird in den nächsten Jahren nicht besser.

 Bei der "Langen Nacht der Industrie" gaben Unternehmen Einblick in ihre Arbeit.

Bei der "Langen Nacht der Industrie" gaben Unternehmen Einblick in ihre Arbeit.

Foto: Meike Böschemeyer

Wer Fachkräfte will, muss trommeln. Die Unternehmen müssen Kreativität beweisen, wenn sie ihre leeren Stellen besetzen wollen oder Auszubildende suchen. In der Region gehört der Fachkräftemangel heute schon zu den größten Problemen, und es wird nicht besser. In den nächsten Jahren gehen die Arbeitnehmer aus der Babyboomergeneration in den Ruhestand und stehen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung.

Zudem dürfte sich der sogenannte Schulfrieden in NRW von 2011 bemerkbar machen, jene schulpolitische Entscheidung, die das Ende der Hauptschule – de facto auch das Schwinden der Realschule – einleitete. Diese beiden Schultypen, die sich klassischerweise um die Berufsvorbereitung für Schüler mit mittleren Abschlüssen kümmerten, sind auch in der Region vielerorts durch die Gesamtschule abgelöst worden. Diese bietet das Abitur an, und nach Möglichkeit möchte sie ihre Schüler natürlich durch die gymnasiale Oberstufe führen – allein um ein attraktives Kursangebot anbieten zu können. Und nach dem Abi zieht es dann viele auf die Uni (wo weiß Gott nicht jeder glücklich wird). Ausbildungsbetriebe, die händeringend Nachwuchs suchen, schauen dagegen erst einmal in die Röhre.

Sie müssen mehr für sich werben, müssen sich öffnen, etwa indem sie Einblick in ihren Arbeitsalltag geben. Das gilt auch für Firmen, die Hochschulabsolventen suchen. Die „Lange Nacht der Industrie“ zielte jüngst in diese Richtung, doch kann das nur ein Anfang sein.

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