Kommentar zu Eurowings Trübe Aussichten

Für Passagiere ist es mehr als ärgerlich, wenn vom kommenden Montag an wieder gestreikt wird im Lufthansa-Konzern. Die Tarifauseinandersetzung bei der Billigflugtochter Eurowings zieht sich seit drei Jahren hin.

Jetzt eskaliert sie, auch wenn bei diesem Streik weniger Flüge betroffen sein werden als im vorigen Jahr bei der Muttergesellschaft Lufthansa. Im Grunde geht es um das gleiche Problem: Lufthansa möchte ihre Billigflugtochter Eurowings im Wettbewerb mit Ryanair und Easyjet positionieren. Das bedeutet, sie versucht weitestgehend die Kosten zu drücken – und die Basis der Flugzeuge ins Ausland zu verlagern. Mallorca etwa soll ausgebaut werden. Das wird Ufo stören, aber gegen unternehmerische Entscheidungen kann die Gewerkschaft wenig ausrichten.

Tröstlich ist nur, dass die Auswirkungen des Ausstands kaum zu spüren sein werden. Die Gewerkschaft Verdi, die mit Ufo um das Kabinenpersonal konkurriert, ist in Düsseldorf offenbar besser organisiert als Ufo. Dort aber sind 17 der 23 Flugzeuge stationiert, die überhaupt bestreikt werden dürfen. Es wird also spannend zu sehen, wie viele Flieger im Fall eines Ausstands abheben können. Der Wettbewerb am Himmel ist hart. Der Lufthansa scheint es zwar aktuell etwas besser zu gehen. Doch schon im nächsten Jahr dürften sich die Aussichten allein schon wegen des Ölpreisanstiegs eintrüben.

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