Sparkasse Köln/Bonn Sparkassenchef Grzesiek geht zum Jahresende in Rente

KÖLN/BONN · Der 63-jährige Artur Grzesiek hat das Köln Bonner Institut seit November 2008 wieder auf Kurs gebracht. Nun hat er seinen Entschluss verkündet, zum Jahresende in den Ruhestand zu gehen.

Artur Grzesiek hört zum Jahresende als Chef der Sparkasse Köln Bonn auf. Das habe der 63-Jährige heute dem Verwaltungsrat des Instituts mitgeteilt, so die Sparkasse. „Seit dem Frühjahr und insbesondere in den zwei Wochen seit meinem Geburtstag ist der Entschluss gereift, in den Ruhestand zu treten und mehr Zeit für meine Frau und unsere Familie zu haben“, so Grzesiek.

Bereits bei der Bilanzpressekonferenz des Instituts hatte Grzesiek gesagt, dass man in seinem Alter schon einmal über die Rente nachdenke. Die großen Aufgaben in diesem Jahr wolle er jedenfalls noch gemeinsam mit den Kollegen meistern. Dabei hatte er auf geringere Erträge durch die Niedrigzinsphase, höhere Kosten durch gesetzliche Auflagen und die zunehmende Digitalisierung verwiesen.

Schritte zur Neubesetzung müssen erfolgen

„Ich bedanke mich sehr bei meinen Kollegen im Vorstand und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir sind ein tolles Team, das in den vergangenen Jahren gemeinsam durch dick und dünn gegangen ist", so Grzesiek, der am 14. Mai seinen 63. Geburtstag feierte, weiter.

„Mit Artur Grzesiek hatten wir in den vergangenen und zum Teil sehr schwierigen Jahren, sowohl für die Finanzmärkte als auch für die Sparkasse Köln Bonn, einen besonnenen, erfahrenen und zielorientierten Vorstandsvorsitzenden an der Spitze unserer Sparkasse“ sagte Martin Börschel, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Köln Bonn. Aus diesem Grund respektiere er persönlich Grzesieks Entschluss. Der Verwaltungsrat werde in den kommenden Tagen beraten, welche Schritte zur Neubesetzung der Position zu gehen sind, so Börschel.

Grzesiek wurde 1954 in Castrop-Rauxel geboren und startete hier seine Sparkassenkarriere. 1989 rückte der Sparkassenbetriebswirt in den Vorstand ein und wurde vier Jahre später Vorstandsvorsitzender. Im Juni 2002 wechselte er als Vorstandschef zur Sparkasse Duisburg, einer Großsparkasse mit einer Bilanzsumme von über Milliarden Euro.

Wechsel zur Sparkasse Köln Bonn

Am 1. November 2008 übernahm er das Amt des Vorstandsvorsitzenden bei der Sparkasse Köln Bonn, die sich in ausgesprochen rauem Fahrwasser befand. Für 2008 musste sie einen Fehlbetrag von 198,1 Millionen Euro ausweisen. Sie hatte verlustreiche Beteiligungen wie etwa die MMC-Studios oder den Golfclub Lärchenhof und war hohe Risiken bei Wertpapieren eingegangen sowie beim Umbau der Rheinhallen der Kölner Messe, in die dann RTL und HDI Gerling einzogen. Das Institut brauchte frisches Geld von den Trägern. Außerdem durchleuchtete die EU die Geschäfte und verlangte eine Neuausrichtung.

„Trendwende", „Rückbesinnung", „klassische Sparkasse“. Das waren Schlüsselwörter für Grzesiek beim Umbau des Instituts. Wie nötig das war zeigte ein weiterer Fehlbetrag von 113,1 Millionen Euro für das Jahr 2009. Seitdem hat Grzesiek das Institut restrukturiert und auf das klassische Sparkassengeschäft mit einer Konzentration auf den Privatkunden und den Mittelstand ausgerichtet.

Für 2016 wies die Sparkasse Köln Bonn einen Gewinn vor Steuern von 70 Millionen Euro aus. Nach dem Zahlen von gewinnabhängigen Steuern von 18,6 Millionen Euro, Zinsen auf die stille Einlage des Trägers in Höhe von 38,2 Millionen Euro und einer Vorsorge für allgemeine Bankrisiken von 9,8 Millionen blieb dem Institut ein Bilanzgewinn von 13,2 Millionen übrig, der zur Stärkung des Eigenkapitals verwendet wurde.

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