Insolvenz von Bonner Konzern Solarworld-Beschäftigte wollen Stellenabbau verhindern

Bonn · Die Solarworld-Beschäftigten suchen nach Wegen, um die angekündigten Entlassungen bei dem insolventen Solartechnik-Hersteller in letzter Minute zu verhindern.

Der Bonner Betriebsratsvorsitzende Peter Finger appellierte am Sonntag an den vorläufigen Insolvenzverwalter und die Gläubiger, auf die für den 1. August angekündigten Freistellungen zu verzichten und stattdessen für einen Zeitraum von drei bis vier Monaten Kurzarbeit einzuführen.

Entscheidend sei es jetzt, für die Beschäftigten einen Weg für die Zeit zu finden, bis die Suche nach einem Investor für das schwer angeschlagene Unternehmen abgeschlossen sei, sagte er. Mitarbeiter die freigestellt würden, seien für Solarworld „wahrscheinlich für immer verloren“, warnte Finger.

Die Solarworld AG hatte am 11. Mai Insolvenz beantragt. Seither wurden bereits 400 Stellen abgebaut. Der vorläufige Insolvenzverwalter hatte vor wenigen Tagen weitere Stellenstreichungen zum 1. August angekündigt. Die Suche nach einem neuen Investor dürfte nach seinen Angaben noch Monate dauern.

Die Thüringer Solarworld-Mitarbeiter zeigten sich Medienberichten zufolge für den Fall einer Übernahme durch einen Investor zu befristeten Gehaltskürzungen bereit. Die Mehrheit der Beschäftigten würde für drei Monate auf einen Teil des Lohns verzichten, heißt es demnach in einem offenen Brief vom Freitag, wie unter anderem der MDR und die „Thüringische Landeszeitung“ meldeten. So wollten sie einen Beitrag zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit leisten.

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