Eurovision-Sänger als Mechaniker Roman Lob arbeitet bei Troisdorfer Folienhersteller

TROISDORF · Eigentlich sollte es am Freitag einmal nicht um Grand-Prix-Sänger Roman Lob gehen. Die Chefetage des Troisdorfer Kunststoffverarbeiters Kuraray hatte geladen, um ihre geplante Werkserweiterung vorzustellen. Aber was ist schon eine PVB-Folie gegen den derzeit wohl bekanntesten Industriemechaniker Deutschlands?

"Unser Star für Baku" arbeitet seit seiner Ausbildung in der Folienproduktion der Marke Trosifol. Und: Nein, er stand gestern nicht in der Werkshalle. "Wir haben ihn erst einmal für dieses Jahr beurlaubt", sagte Kuraray-Bereichsleiter Ralf Eschrich. Die Mitarbeiter fiebern derweil vor dem Grand-Prix mit Roman Lob: "Wir freuen uns alle darauf, wenn er eines Tages mal wieder auf einer Firmenfeier bei uns singt", sagt Eschrich.

Floppt die Show-Karriere, bleibe Lobs Platz an der Werkbank für ihn frei, verspricht der Chef. Sie können ihn wohl gebrauchen. Denn der japanische Mutterkonzern Kuraray will den Standort Troisdorf deutlich ausbauen. Hier soll für rund 20 Millionen Euro eine fünfte Fertigungsstraße gebaut werden. Kuraray stellt unter dem Markennamen Trosifol Folien für Verbundglas her.

Durch die Folien wird das Glas zum Beispiel bruchsicher, sie dämmen Geräusche oder isolieren. Mit der neuen Fertigungslinie soll die Zahl der Mitarbeiter in Troisdorf um 30 auf 280 steigen. Das Geschäft läuft nach Firmenangaben rund: Seinen Umsatz von 460 Millionen Euro im vergangenen Jahr will Kuraray in Europa um fünf Prozent steigern. "Die Standortdiskussionen über Troisdorf sind damit endgültig Vergangenheit", sagte Eschrich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort