Projekt für Kraftwerk in Köln auf Eis

KÖLN · Die Rheinenergie überdenkt ihre Pläne zum Bau eines neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks im Kölner Norden.

Projekt für Kraftwerk in Köln auf Eis
Foto: dpa

Das "Niehl 3" genannte Vorhaben hatte der Kölner Energieversorger noch im Sommer als eines seiner wichtigsten Projekte und als Beitrag zur Energiewende bezeichnet. Nun hat das Unternehmen, das größtenteils im Eigentum der Stadt Köln ist, die ursprünglich für das vergangene Jahr geplante Investitionsentscheidung vertagt. Das bestätigte ein Sprecher der Rheinenergie.

Rheinenergie befürchte, nicht ausreichend Strom aus dem Gaskraftwerk absetzen zu können, weil wegen der Energiewende Strom aus erneuerbaren Energien Vorrang genieße. Vor anderthalb Jahren hatte Rheinenergie das Projekt schon einmal in Frage gestellt, damals allerdings mit der geplanten Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und der Konkurrenz von billigem Atomstrom argumentiert.

Wie der Sprecher der Rheinenergie sagte, ist die Entscheidung für den Kraftwerksbau auf Mitte des Jahres verschoben. Der Energieversorger arbeite "weiter mit Hochdruck" an der Umsetzung der Kraftwerkspläne. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kölner Stadtrat, Martin Börschel, sagte, die Rheinenergie werde "Niehl 3" nur bauen, wenn sich der Betrieb des Kraftwerks rechne. Und: "Nach den derzeitigen Rahmenbedingungen ist das nicht der Fall." Börschel ist Mitglied des Rheinenergie-Aufsichtsrats. "Niehl 3" ist auf eine Leistung von bis zu 1.200 Megawatt ausgelegt. Denkbar sei aber auch der Bau einer kleineren Variante mit 400 Megawatt.

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