Planung für Erweiterung von "Niederrhein" steht

Versicherungsamt in Essen überprüft das Konzept - Aus- und Umbau erhöht die Zahl der Betten in der Klinik Niederrhein in Bad Neuenahr von 162 auf 210 - Baubeginn soll Anfang 2004 sein

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Erweiterungs- und Umbaupläne der Klinik Niederrhein in Bad Neuenahr haben jetzt Gestalt angenommen. Von 162 auf 210 Betten soll die Reha-Klinik für Krankheiten der Verdauungsorgane und des Stoffwechsels sowie für Onkologie und Hämatologie ausgebaut werden.

"Niederrhein" bietet 130 Arbeitsplätze und ist damit einer der größten Arbeitgeber in der Kreisstadt. Das weitere Vorgehen erläuterten der ärztliche Leiter Dr. Eberhard Zillessen und Verwaltungsdirektor Heinz Borrmann dem General-Anzeiger.

Ein neuer Architektenentwurf mit einer speziellen Raumplanung liegt vor, nachdem der Vorstand des Klinik-Trägers, die Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz in Düsseldorf (LVA), die Modernisierung von "Niederrhein" beschlossen hat. Von drei Kliniken hat sich die LVA seit 1988 getrennt. Die Überprüfung ihrer Betriebe auf Wirtschaftlichkeit hat dabei ergeben, dass eine LVA-Klinik mindestens 200 Betten anbieten müsse.

Für die neue Raumplanung und die damit verbundene Erweiterung der Klinik Niederrhein wird zurzeit eine Kostenberechnung durchgeführt, die sich an der Richtlinie des LVA-Vorstands - 15 bis 18 Millionen Euro - orientieren muss.

Das Gesamtkonzept - Raumplanung und Finanzierung - werde dann, voraussichtlich Ende Februar 2003, der Aufsichtsbehörde der LVA, dem Versicherungsamt in Essen, vorgelegt werden. Deren Überprüfung dauere erfahrungsgemäß noch ein paar Monate. Borrmann rechnet: "Wenn alles glatt geht, können wir Anfang 2004 mit der Erweiterung von "Niederrhein" beginnen."

Zwischenzeitlich läuft dann das Verfahren zur Erlangung der Baugenehmigung bei der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem Kreis Ahrweiler. Im Ortsbeirat Bad Neuenahr-Ahrweiler hat die Erweiterung der Klinik in einem früheren Entwurf bereits 1998 zur Debatte gestanden mit dem Ergebnis, dass die Erweiterung durch einen Anbau grundsätzlich begrüßt wurde.

Allerdings bewertete der Ortsbeirat den geänderten Bebauungsplanentwurf als zu großzügig. Der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte später den Bebauungsplan Augustahöhe so geändert, dass ein Anbau an die Klinik Niederrhein überhaupt möglich wird.

Zillessen ist optimistisch, dass es jetzt mit der Modernisierung und Erweiterung der Klinik vorangeht. Die Erweiterung ist schon längere Zeit geplant, aber wegen der Gesundheitsreform und ihrer Auswirkungen auf Reha-Kliniken zu einer "Hängepartie" geriet. Immerhin hatte die LVA nach einer Bestandsaufnahme drei von ihren neuen Kliniken aufgegeben.

Die vor kurzem realisierte Investition in eine neue Zentralküche (der GA berichtete) im Haus an der Hochstraße ist für ihn ein deutliches Zeichen dafür, dass es der LVA mit der Erneuerung der Klinik ernst ist.

Nach dem Aus- und Umbau hätte jeder Patient, der an den Hauptindikationen Krebs-, Magen- und Darm-Krankheiten oder Diabetes leidet, in der Klinik ein Einzelzimmer und großzügigere Anlagen zur Rehabilitation - wie eine moderne Schwimmhalle - zur Verfügung. In diesem Jahr registriert Zillessen für "Niederrhein" nach einer kleinen Flaute Anfang des Jahres "eine konstante Nachfrage auf hohem Niveau".

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