Kommentar zur Personalausstattung in der Pflege Ohne Geld geht es nicht

Mehr Personal in der Pflege gibt es nur, wenn die Gesellschaft bereit ist, mehr Geld für den Gesundheitssektor auszugeben.

Mehrere tausend Pfleger protestierten am Mittwoch in Düsseldorf gegen den Mangel an Pflegepersonal.

Mehrere tausend Pfleger protestierten am Mittwoch in Düsseldorf gegen den Mangel an Pflegepersonal.

Foto: dpa

Die Rechnung ist ganz einfach: Möchte eine Gesellschaft eine bessere personelle Ausstattung in der Krankenpflege, muss sie dafür mehr Geld ausgeben. Dafür braucht es politische Entscheidungen, denn das Gesundheitssystem ist nun mal kein normaler Markt. Politiker brauchen wiederum das Gefühl, dass ihre Entscheidungen die Rückendeckung der Wählerschaft haben. Mittlerweile ist die Debatte um zu wenig Personal in der Krankenpflege breit entfacht. Wohl jeder kann Geschichten aus dem Freundes- und Verwandtenkreis erzählen, wie problematisch ein Krankenhausaufenthalt werden kann, wenn dort zu wenige Pfleger arbeiten. Das System funktioniert oft nur, wenn Mitarbeiter in den Krankenhäusern mit persönlichem Einsatz versuchen, den Personalmangel auszugleichen.

Die große Koalition hat sich bereits auf Eckpunkte geeinigt, um für zusätzliche Stellen und bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Damit sollen 13 000 zusätzliche Stellen in der Alten- und Krankenpflege geschaffen werden, was jährlich rund eine Milliarde Euro zusätzlich kostet. Das zeigt bereits, dass zur Verbesserung der Pflegesituation enorme Summen notwendig sind. Noch verfügt die gesetzliche Krankenversicherung über hohe Rücklagen, über die sich neue Stellen finanzieren lassen. Die sind allerdings endlich. Denn zur gleichen Zeit muss über eine bessere Entlohnung der Pflegekräfte gesprochen werden, damit der Job attraktiver wird und freie Stellen auch wieder besetzt werden können.

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