Telekom-Vorstandsmitglied bleibt länger Neuer Vertrag für Kremer trotz Verfahren

Bonn · Der Telekom-Aufsichtsrat stellt sich hinter Vorstandsmitglied Thomas Kremer, gegen den die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt.

 Thomas Kremer soll bis 2020 Vorstandsmitglied der Telekom bleiben.

Thomas Kremer soll bis 2020 Vorstandsmitglied der Telekom bleiben.

Foto: dpa

Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom hat am Dienstag den Vertrag von Thomas Kremer, Vorstandsmitglied für Datenschutz, Recht und Compliance, bis Ende März 2020 verlängert. Im März 2020 erreicht Thomas Kremer die Altersgrenze von 62 Jahren, die der Aufsichtsrat für Telekom-Vorstände definiert hat. Damit stellt sich der Aufsichtsrat deutlich hinter Kremer, gegen den seit März staatsanwaltschaftliche Ermittlungen laufen. Kremers bisheriger Vertrag läuft im Sommer kommenden Jahres aus. Normalerweise werden Vorstandsverträge ein Jahr vor Ablauf verlängert. Im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung war die Frage aufgekommen, ob das trotz der Ermittlungen auch bei Kremer so passieren wird.

Kremer ist seit Juni 2012 Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance bei der Telekom. Zuvor arbeitete er für die Thyssenkrupp AG, zuletzt als Generalbevollmächtigter. Als Chefjustiziar entwickelte er zuvor das Compliance-Programm des Konzerns mit, das Korruption verhindern soll.

Hintergrund der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bremen ist ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Korruption bei Thyssenkrupp. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, in seiner damaligen Funktion als Chief Compliance Officer die Verhinderung von Straftaten unterlassen zu haben. Es geht um die Frage, ob Kremer von Straftaten bei der Rüstungs-Tochter Atlas Elektronik wusste. Atlas steht unter Verdacht, zwischen 1998 und 2014 türkische Militärs bestochen zu haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort