Katharina Putz Neue Chefin für 2700 Postboten in der Region

Troisdorf · Katharina Putz ist die neue Chefin von rund 2700 Brief- und Verbundzustellern in der Region. Dass sie hoch hinaus wollte, wusste die 35-Jährige schon zu Schulzeiten.

 Chefin der Brief- und Verbundzusteller in der Region: Katharina Putz leitet die Abteilung Auslieferung Brief der Post in Troisdorf.

Chefin der Brief- und Verbundzusteller in der Region: Katharina Putz leitet die Abteilung Auslieferung Brief der Post in Troisdorf.

Foto: Tim Gallandi

An die 8,3 Millionen Briefe und mehr als 310.000 Pakete werden jede Woche von den Mitarbeitern der Deutschen Post DHL im Gebiet der Niederlassung Brief Bonn zugestellt. Die Verantwortung dafür, dass die Arbeitsabläufe reibungslos funktionieren, trägt nun Katharina Putz. Sie ist neue Abteilungsleiterin Auslieferung Brief am Hauptsitz in Troisdorf.

In dieser Führungsposition unterstehen ihr über 2700 Brief- und Verbundzusteller in den Postleitzahlregionen 51 und 53. Einem Gebiet also, das sich ungefähr von der belgischen Grenze im Westen bis Gummersbach im Osten, von Leverkusen im Norden bis Adenau im Süden erstreckt.

Dass sie hoch hinaus wollte, wusste die 35-Jährige schon zu Schulzeiten: „Ich wollte zur Luftwaffe und Jetpilotin werden.“ Folglich verpflichtete sich Putz, die aus der Nähe von Halle an der Saale stammt, 2002 als Zeitsoldatin bei der Bundeswehr. Der Traum vom Pilotenjob erfüllte sich nicht, dafür aber brachte sie es zu ersten Führungsaufgaben als stellvertretende Kompaniechefin und stellvertretende Stabsabteilungsleiterin bei der Artillerie. Nebenbei studierte sie Pädagogik in Hamburg, ehe sie Pressesprecherin der Bundeswehr am Stützpunkt Koblenz und in Afghanistan wurde.

Nach dem Master-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre wollte Putz Fachwissen und Wunsch nach Verantwortung kombinieren. Das Traineeprogramm Grow der Deutschen Post habe sie besonders angesprochen. Darin war sie zwischenzeitlich auch als Zustellerin tätig: „Ich kenne also die Arbeit an der Basis, das ist auch wichtig.“

Eine atemberaubende Karriere bei der Post

Was folgte, war „eine atemberaubende Karriere bei der Post“, wie es deren Pressesprecher Dieter Pietruck nennt. Die Quereinsteigerin konnte wegen sehr guter Leistungen ihre Ausbildung verkürzen und erhielt 2016 sogleich die Leitung des Zustellstützpunktes in Bad Honnef übertragen, mit Verantwortung für rund 300 Mitarbeiter. Der nächste Schritt der steilen Laufbahn führte sie nun zur Abteilungsleitung in Troisdorf.

Eine junge Führungskraft, gerade einmal Mitte 30, mit Verantwortung für mehr als 2700 Mitarbeiter – das ist nicht alltäglich. Genau darauf zielt die Deutsche Post AG mit ihrem Talentförderungsprogramm Grow (Graduate Opportunities Worldwide) aber ab. Sie will laut Pietruck einen Kreis von motivierten, qualifizierten und international flexiblen Nachwuchskräften schaffen. Auch um personelle Umbrüche zu bewältigen, denn die Generation von Führungskräften, die Mitte der 90er Jahre von der Bundespost zur privatisierten AG wechselte, erreicht allmählich das Rentenalter.

Als Branche im Wandel steht die Post nach Worten ihres Sprechers vor weiteren Herausforderungen. Die Zahl der aufgegebenen Briefe sinke jährlich um zwei bis drei Prozent, wobei sich dieser Rückgang zuletzt etwas verlangsamt habe. „Dafür gibt es im Paketbereich immense Zuwächse“, sagt Pietruck. Worauf die Post mit einer Ausweitung der Verbundzustellung reagiert. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter per Pkw gleichzeitig Briefe und Pakete zustellen – hauptsächlich in ländlichen Regionen, weniger in der Stadt. Im Schnitt liefern die Verbundzusteller nach Angaben der Post täglich zwischen 70 und 80 Pakete sowie mehr als 900 Briefe aus.

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