Weitere Entlassungen drohen Keine Kurzarbeit nach Insolvenz bei Solarworld

Bonn · Der vorläufige Insolvenzverwalter erteilt der Idee der Betriebsräte eine Absage: Auch Kurzarbeit ist nicht finanzierbar. Jetzt drohen weitere Entlassungen.

Die Hoffnung in der Belegschaft des insolventen Unternehmens Solarworld, zum Monatsende drohende Entlassungen von Mitarbeitern mit Hilfe von Kurzarbeit zu verhindern, haben sich zerschlagen. In einem Brief an die Betriebsräte der Solarworld-Standorte, der dem GA vorliegt, macht der vorläufige Insolvenzverwalter des Bonner Solartechnik-Herstellers, Horst Piepenburg, klar, dass eine solche Lösung keine Option ist.

Solarworld kann die Kosten nicht aufbringen

Piepenburg stellt in dem Brief fest, dass Solarworld mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. August nicht nur die Personalkosten nicht aufbringen kann, auch „die Kosten der Sozialversicherung für ein Kurzarbeits-Szenario“ seien nicht finanzierbar.

Beschäftigte wollen Ausbluten verhindern

Die Betriebsräte des Unternehmens, darunter auch der Bonner Peter Finger, hatten Piepenburg aufgefordert, auf Kurzarbeit zu setzen und so ein weiteres Ausbluten des Unternehmens zu verhindern. Ein Unternehmen ohne Mitarbeiter sei wertlos. Schon jetzt haben rund 60 Mitarbeiter allein in der Bonner Zentrale freiwillig gekündigt.

Piepenburg warnt vor Konfrontation

Piepenburg bedankt sich in dem Brief erneut für das „bemerkenswerte Engagement“ der Belegschaft, warnt aber die Arbeitnehmervertreter auch vor einem Konfrontationskurs beim Thema Freistellungen. „Die Folgen dieses Spannungsfeldes bekämen die Beschäftigten unmittelbar zu spüren, da ihnen dann kein Arbeitslosengeld zustünde und den Haushalten der Beschäftigten die Einnahmequelle entzogen wäre“, schreibt Piepenburg, der in den den nächsten Tagen über die Zahl der Entlassungen informieren will.

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