Kreis Ahrweiler: Mehr Primärenergie aus eneuerbaren Quellen

Partei fordert bis zum Jahr 2050 hundertprozentige Abdeckung im Kreisgebiet - Biomasse spielt eine wichtige Rolle

Kreis Ahrweiler. (jov) Der Kreis Ahrweiler soll seinen Bedarf an Primärenergie zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie decken. Das haben sich zumindest die Grünen zum Ziel gesetzt und geben dem Kreis dafür Zeit bis zum Jahr 2050.

Wolfgang Schlagwein, Sprecher des Grünen-Kreisverbandes, sieht dafür zwei Schritte als notwendig an: Zunächst müsse man den Energieverbrauch im Vergleich zu heute halbieren, was vor allem durch eine Verdoppelung der Energieeffizienz zu erreichen sei. Demnach müsse der Gesamtprimärenergieverbrauch - der unter anderem auch den Spritverbrauch der Autos im Kreis umfasst - auf 24 Megawattstunden pro Einwohner halbiert werden.

Diesen Energieverbrauch müsse man kontinuierlich mit einem bunten Mix aus erneuerbaren Energien vollständig abdecken. Erwünschter Nebeneffekt. Die CO2-Emission im Kreis Ahrweiler werde auf Null verringert und nicht nur dadurch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

"Das ist durchaus machbar", sagte Schlagwein, "allerdings muss man viele Akteure dazu bewegen, alles dafür zu tun, dass dieses Ziel auch erreicht wird." Das ist eines der Ergebnisse der von den Kreis-Grünen erarbeiteten Studie "Der Weg zur SolAHR-Region - Aufbruch in die solare Energiewirtschaft", die er in einer Pressekonferenz vorstellte.

Etwa die Hälfte des künftigen Energiebedarfes möchten die Grünen über die Biomasse gewinnen. Der Biomasse-Masterplan des Kreises habe ein kurzfristig verfügbares Potenzial jährlich nachwachsender Biomasse von 22 Millionen Litern Heizöläquivalent ermittelt. Dies entspreche jedoch gerade vier Prozent des heutigen Primärenergieverbrauchs im Kreis.

Wolle man nur 20 Prozent des Primärenergiebedarfs damit decken, wären bis 2020 rund 100 Biogasanlagen erforderlich. Daran zeige sich exemplarisch, dass es nicht an Potenzialen fehle, sondern an Strukturen der Verarbeitung und Vermarktung.

Um das Ziel fassbar und überprüfbar zu machen, schlägt Schlagwein eine Aufteilung in jährliche Schritte vor. So müsse demnach die Energieeffizienz pro Jahr um 2,2 Prozent verbessert werden, zugleich müsse der Anteil der Erneuerbaren gesteigert werden.

Dabei sollten die verschiedenen Energieträger nach dem Stand ihrer technischen Entwicklung und Marktreife genutzt werden: zunächst Windenergie und Biomasse, in der Folge Solarenergie und schließlich Geothermie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Aus dem Ressort