Kaufkraft in der Region ist überdurchschnittlich hoch

Interessant für den Handel ist nicht nur das, was die Bevölkerung im Geldbeutel hat, sondern auch, wo sie es ausgibt. Dabei steht Siegburg im Rhein-Sieg-Kreis deutlich an erster Stelle.

Bonn. Der Einzelhandel kann zufrieden sein: "Die Kaufkraft in der Region ist überdurchschnittlich hoch, und zwar sowohl die Gesamtkaufkraft als auch die einzelhandelsrelevante Kaufkraft", sagt Fabian Göttlich von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, die am Donnerstag die Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) veröffentlichte. Bei der Kaufkraft, die dem Einzelhandel zufließt, stehen die Wachtberger an der Spitze, gefolgt von Bad Honnef und Königswinter.

Interessant für den Handel ist aber nicht nur das, was die Bevölkerung im Geldbeutel hat, sondern auch, wo sie es ausgibt. Dabei steht Siegburg im Rhein-Sieg-Kreis deutlich an erster Stelle.

Kommentar Lesen Sie dazu auch " Begrenzte Aussagekraft"Göttlich: "Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass Siegburg durch seinen unverwechselbaren Charakter heraussticht. Das Flair der Stadt und der inhabergeführte Fachhandel ziehen massiv Kunden und Kaufkraft aus dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis und zum Teil aus der näheren Nachbarschaft wie Troisdorf und Sankt Augustin an." Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bonn und Sankt Augustin. Letztere vor allem wegen des Huma-Parks. Beim Umsatz der örtlichen Einzelhändler pro Einwohner erreichen Siegburg 7 397 Euro, Bonn 5 381 und Sankt Augustin 5 213 Euro.

Alle anderen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis hätten zum Teil kräftige Kaufkraftabflüsse verzeichnet. Die Lohmarer beispielsweise gäben jeden zweiten Euro außerhalb ihres Wohnorts aus. Bad Neuenahr-Ahrweiler dagegen zieht reichlich Kunden an: Um 74 Prozent übertrifft der Einzelhandelsumsatz die Ausgaben der einheimischen Bevölkerung.

Im Gegensatz dazu liegen die Grafschafter weit darunter: Ihr Index beträgt 27,5 (Bundesdurchschnitt: 100, Sinzig: 76,9). Beim Umsatz der örtlichen Einzelhändler je Einwohner erreicht Bad Neuenahr-Ahrweiler einen Index von 183,6, Sinzig von 76,3 und Grafschaft von 28,3.

Auch der Kölner Handel hat wenig Grund zur Klage: "Die Kaufkraft hat sich gehalten, Köln entwickelt sich sehr stabil", sagt Simone Baecker-Neuchl von GfK GeoMarketing. Viele Städte hätten dagegen Einbußen zu verzeichnen. Köln biete eine gute Mischung von klassischem Einzelhandel und Tourismus.

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