Telekom Kanzlei untersucht Telekom-Spionage

Bonn · Der Bonner Konzern und der chinesische Mobilfunkzulieferer ZTE einigen sich auf externe Experten. Anfang August wurde bekannt, dass zwei ZTE-Manager einen Mitarbeiter einer Telekom-Tochter bestochen haben sollen, um an vertrauliche Firmeninformationen zu gelangen.

 Die Deutsche Telekom in Bonn.

Die Deutsche Telekom in Bonn.

Foto: picture alliance / dpa

Nach dem Spionageangriff auf die Telekom ist dem Bonner Konzern ein wichtiger Schritt in Sachen Aufklärung gelungen. Das teilte ein Unternehmenssprecher gestern auf Anfrage des General-Anzeigers mit. Demnach hat sich die Telekom mit dem chinesischen Mobilfunkzulieferer ZTE kürzlich darauf geeinigt, eine externe Anwaltskanzlei zu beauftragen, die die internen Untersuchungen leiten soll. Das hatte der Bonner Konzern bereits bei Bekanntwerden des Skandals Anfang August gefordert. Drei Monate später haben sich die Unternehmen jetzt geeinigt.

Anfang August wurde bekannt, dass zwei ZTE-Manager einen Mitarbeiter einer Telekom-Tochter bestochen haben sollen: 150 000 Euro für vertrauliche Firmeninformationen. Der Telekom-Mitarbeiter hatte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits ein Geständnis abgelegt. Die beiden chinesischen Manager sind seitdem nicht mehr auffindbar. Die Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr dauern an.

Die Telekom teilte gestern ebenfalls mit, dass über die Weiterführung der Geschäftsverhältnisse mit dem Zulieferer erst nach Abschluss der internen und der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen entschieden werde.

Die Frage, ob es sich bei dem Spionageangriff um einen Einzelfall handelt, ist noch nicht geklärt. Dagegen sprechen ähnliche Vorwürfe gegen das chinesische Unternehmen von Seiten der US-Regierung, die bereits länger zurückliegen.

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