"feelfach" in Kessenich Künstler und Bastler können sich dort Regalbretter mieten

KESSENICH · Ein eigener Laden bringt viele Kosten mit sich. Neben der Startinvestition für Renovierung und das Mobiliar müssen Miete und Strom bezahlt werden. Für viele Künstler, Designer oder Bastler ist dies ein zu großes Unterfangen. Im Kessenicher Ladenlokal "feelfach" bietet sich nun eine Lösung: Hier lassen sich einzelne Regale mieten und mit eigenen Produkten bestücken.

 Vom Honig bis zur Tasche: Ina-Maria Batzella zeigt im Laden "feelfach" vor allem Selbstgemachtes.

Vom Honig bis zur Tasche: Ina-Maria Batzella zeigt im Laden "feelfach" vor allem Selbstgemachtes.

Foto: Joachim Wagner

"Wir bieten Raum für Schönes", erklärt Ina-Maria Batzella das Konzept des Ladenlokals in der Hausdorffstraße. Zusammen mit ihrem Mann und einem Teilhaber hat sie im September ein Geschäft eröffnet, in dem jeder, der etwas anzubieten hat, seine Produkte verkaufen kann. Zwischen fünf und zwölf Euro pro Woche beträgt der Mietpreis für ein Regalbrett, bei Verkauf wird zudem eine Provision fällig. So ermöglicht das Konzept auch kleinen Manufakturen, Hobbykünstlern und Privatpersonen eine eigene Verkaufsfläche.

Die Mieter können ihre Regale selbst gestalten, ihre Kontaktdaten hinterlassen und für sich werben. Wird ein Gegenstand verkauft, sendet das Kassensystem automatisch eine E-Mail an den Verkäufer, das Guthaben kann jederzeit ausgezahlt werden. Batzella berät die Mieter und steht auch für die Kunden als Ansprechpartnerin zur Verfügung. "Die Informationen, die ich zu den ausgestellten Stücken habe, gebe ich gerne an die Interessenten weiter", erklärt sie.

Neben vielen Bonnern gibt es mittlerweile Mieter aus Trier, Bremen und Köln, die im "feelfach" ausstellen. Der Fokus liege aber auf regionalen Produkten. "Uns ist wichtig, dass auch der Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigt wird", erläutert Batzella. Deshalb bezieht sie unter anderem Ökostrom und verwendet Umweltpapier, "ein Stück Idealismus gehört dazu", sagt sie. Das Chamäleon im Logo sei bewusst gewählt. Es stehe für die wechselnden Mieter, aber auch für ein Umdenken: "Selbstgemachtes soll wieder die Wertschätzung erfahren, die es verdient", hofft Batzella.

Neben dem kreativen Bereich, in dem nur selbst gefertigte Produkte in den Regalen stehen, gibt es Raum für fair hergestellte Mode und "gutes Gebrauchtes". Ein eigenes, mietfreies Kinderregal erlaubt auch den Kleinsten, ihr Taschengeld aufzubessern. "Die Vielfalt ist einfach toll", sagt Oliver Dreike, der im Vorbeigehen auf das Geschäft aufmerksam wurde und soeben ein kunstvoll verziertes Holzblasrohr erstanden hat. Auch Batzella freut sich über den wachsenden Zuspruch: "Die Kessenicher nehmen das Angebot freudig an, manche stöbern regelmäßig in den neuen Angeboten."

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