Mit Dan Brown aus der Verlustzone Kölner Verlagskonzern Bastei Lübbe zieht Bilanz

Köln · Der Kölner Verlagskonzern Bastei Lübbe musste einige Verluste einstecken. Die beiden Bestsellerautoren Ken Follett und Dan Brown sollen es in den kommenden Monaten wieder richten.

 Der Krimischriftsteller Dan Brown gehört zu den Autoren, die beim Kölner Verlag Bastei Lübbe verlegt werden.

Der Krimischriftsteller Dan Brown gehört zu den Autoren, die beim Kölner Verlag Bastei Lübbe verlegt werden.

Foto: dpa

Beide veröffentlichen in diesem Jahr ihre neuen Romane - darauf baut der Kölner Verlagskonzern Bastei Lübbe und rechnet für das aktuelle Geschäftsjahr wieder mit einem deutlich besseren Ergebnis. Denn mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Vorstand "alles andere als zufrieden", wie der Vorsitzende Thomas Schierack am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2016/2017 in Köln verkündete.

Der Konzernumsatz habe sich zwar "ganz ordentlich" entwickelt mit 146,3 Millionen Euro im Gegensatz zu knapp 102 Millionen im Vorjahr. Das liege hauptsächlich daran, dass erstmals die neue Tochter, das Buchgroßhandelsunternehmen Buchpartner GmbH im Konzernabschluss berücksichtigt wurde. Das Unternehmen ist auf den Vertrieb von Büchern etwa im Lebensmitteleinzelhandel und Elektronikmärkten spezialisiert. Bastei Lübbe hatte 2016 eine Mehrheitsbeteiligung erworben.

Allerdings liegt das operative Ergebnis noch unter dem aus dem Vorjahr mit 5,4 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 6,7 Millionen Euro. Auch das Konzernergebnis hat sich verschlechtert. Nach einem Verlust von 0,3 Millionen Euro steht unter dem Strich im abgelaufenen Jahr ein Verlust von 2,9 Millionen Euro. Verantwortlich seien mehrere Umstände gewesen. Unter anderem seien die ersten Monate dieses Jahre deutlich schlechter gelaufen als erwartet. "Der stationäre Buchhandel hatte mit einem Rückgang in der Kundenfrequenz zu kämpfen", heißt es. Dazu kämen Einmaleffekte, die auch durch den Zukauf der neuen Tochter entstanden seien. Die Anteilseigner der Aktiengesellschaft müssen sich deshalb zunächst einmal darauf einstellen, keine Dividende zu erhalten.

Positiver Blick in die Zukunft

Dennoch blickt der Vorstand überaus positiv in die Zukunft. Der Konzern setzt vor allem auf die beiden Neuveröffentlichungen der Weltbestsellerautoren Ken Follett und Dan Brown: "Das Fundament der Ewigkeit" und "Origin", die in den nächsten Monaten für deutliche Impulse beim Umsatz sorgen sollen. Ebenfalls positive Effekte soll es aber auch bei der Tochter Daedalic Entertainment geben. Der Spieleentwickler aus Hamburg bringt das Spiel zu Folletts historischem Roman "Die Säulen der Erde" auf den Markt. Angesichts dieser Rahmenbedingungen rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatzanstieg auf 160 Millionen Euro und einem operativen Ergebnis zwischen 14 bis 17 Millionen Euro. Unter dem Strich soll dann ein Gewinn von rund vier Millionen Euro stehen.

Um sich für die Zukunft zu rüsten, entwickelt der Verlag sein digitales Angebot weiter. Als zukunftsweisend betrachtet das Unternehmen das Online-Portal Oolipol. Hier bietet der Verlag eine neue Form von Inhalt - kurze serielle Texte angereichert mit multimedialen Inhalten. "Gerade junge Leute werden künftig keinen Reader mehr benutzen, sondern nur noch das Smartphone", erklärt Schierack. Noch 2017 hat Bastei Lübbe eine App geplant, mit der dann auch Inhalte für diese Plattform produziert werden können.

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