Schifffahrt auf dem Rhein Köln-Düsseldorfer an Schweizer verkauft

KÖLN · Das Traditionsunternehmen Köln-Düsseldorfer (KD) kommt in Schweizer Hände. Der bisherige Großaktionär Premicon hat wie im März angekündigt seinen Anteil von knapp 77 Prozent verkauft.

Außerdem trennen sich Aktionäre, die der Premicon nahe stehen, etwa im Vorstand oder Aufsichtsrat des Unternehmens sind, von gut 20 Prozent ihrer KD-Aktien. Käufer des Anteils von insgesamt 97,32 Prozent ist KD River Invest, eine Tochtergesellschaft der River Advice, Basel, so KD gestern. Der Kaufpreis betrage 5,6 Millionen Euro. Abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg von KD kann sich der Preis nach einer so genannten Earn-Out-Klausel noch erhöhen kann.

„Wir übernehmen ein modernes Unternehmen, das einen exzellenten Ruf in der Ausflugsschifffahrt, im Eventmanagement und im Chartergeschäft besitzt“, sagte Robert Straubhaar, der Vorstandschef von River Advice.

Die Übertragung der Aktien soll bis Mitte Oktober erfolgen. Danach wird den Kleinaktionären ein Pflichtangebot zum Erwerb ihrer Aktien unterbreitet.

River Advice bezeichnet sich als weltweit führenden unabhängigen Verwalter von Flusskreuzfahrtschiffen. Das Unternehmen berät Reiseveranstalter und Schiffsbesitzer, verwaltet und betreibt aber auch eine Flotte von 45 Schiffen. Zum Serviceangebot gehören auch die Planung, Finanzierung und Überwachung von Schiffsneubauten oder Modernisierungen oder der Verkauf von Schiffen.

River Advice ist im Dezember wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, dem Management von Flusskreuzfahrtschiffen. Damals hat das Management das Unternehmen gekauft, das bis Oktober auch noch ein Hochseegeschäft betrieben hatte. Gegründet wurde River Advice 2004 von Robert Straubhaar, Gesellschafter und CEO des Unternehmens. Derzeit hat es 1500 Mitarbeiter.

KD-Vorstandschef Achim Schloemer sieht mit dem neuen Eigner die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Wachstumspotenziale aus möglichen Synergien und dem Ausbau der Geschäftsfelder seien analysiert und Strategien zur Umsetzung vereinbart.

Die Kerngeschäfte der KD würden weitergeführt, das KD-Führungsteam bleibe an Bord, so Schloemer. Synergien sieht Straubhaar nach eigenen Angaben in den Segmenten Technik, Einkauf, Ausbildung und Bereederung.

Die Köln Düsseldorfer gehen auf die Preußisch-Rheinische Dampfschifffahrtsgesellschaft zurück, die 1826 von Kölner Kaufleuten gegründet wurde. Von der WestLB kaufte Premicon 2000 das Geschäft mit Tagesausflügen, während die Flusskreuzfahrten an Viking gingen.

KD erzielte 2015 einen Umsatz von 25,7 Millionen Euro. 22,7 Millionen entfielen auf das Tagesausflugsgeschäft, 2,2 Millionen auf das Chartergeschäft etwa für Firmenevents oder Familienfeiern. Außerdem stellte die KD Besatzungen für 33 Flusskreuzfahrtschiffe unterschiedlicher Veranstalter und erzielte aus diesem Bereederungsservice Erlöse von 2,9 Millionen Euro. Die KD hat neun konzerneigenen Schiffe, die der Tochter KD Europe mit Sitz in Luxemburg gehören.

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