Vorgebirge und Voreifel Kälte verzögert die Spargelernte

RHEIN-SIEG-KREIS · Spargel zu Ostern, dass wird im Vorgebirge und in der Voreifel in diesem Jahr eher nichts. "Normalerweise wären wir jetzt schon am Stechen, aber das fällt flach", sagt Dorothee Krings aus Meckenheim.

 Noch kein Spargel in Sicht: Dorothee Krings vom Meckenheimer Obsthof Krings auf einem ihrer Felder.

Noch kein Spargel in Sicht: Dorothee Krings vom Meckenheimer Obsthof Krings auf einem ihrer Felder.

Foto: Wolfgang Henry

"Wir warten darauf, dass es endlich losgeht." Das Problem: Der lang anhaltende Winter lässt das Gemüse nicht aus dem Boden treiben, die nötige Wärme und UV-Strahlung fehlen laut der Spargelbäuerin. "Das tut uns ganz schön weh", sagt Krings. Sie habe bereits mehrere Kunden und auch ihre Erntehelfer enttäuschen müssen.

Doch nicht nur das macht ihr zu schaffen: "Wir werden diese Zeit nicht mehr reinholen, mit der Ernte ist so oder so um den 24. Juni Schluss." Um wärmere Temperaturen zu simulieren und den Spargel zu schützen, hat Krings bereits einige Flächen mit Folie abgedeckt. Dennoch könnte es Mitte oder sogar Ende April werden, bis der Spargel sprießt, schätzt sie.

Mit gut zehn Tagen Verzug bei der Spargelernte rechnet auch Claus Ritter aus Bornheim. Schäden gebe es aufgrund der langanhaltenden Kälte jedoch keine. Aber: Die Planungen, wann die Ernte losgehe, "kommen dadurch durcheinander", sagt der Landwirt, der neben Spargel auch Erdbeeren anbaut. Bei diesen gebe es keine Probleme.

"Über den Freiland-Erdbeeren lag immer eine Schneeschicht. Die ist wie ein Schutz für die Beeren, unter dem es nicht friert." Ohne Schnee könnten dagegen bereits Temperaturen um minus sechs Grad Celsius Frostschäden anrichten - falls es zugleich auch sehr windig sei.

Auf das Kernobst, also Äpfel und Birnen, wirkt sich das lange kalte Wetter hingegen nicht negativ aus. Im Gegenteil: Es habe sogar Vorteile, sagt Obstbauer Roland Schmitz-Hübsch aus Bornheim-Merten. In den vergangenen Jahren sei eher der frühe Frühling schwierig gewesen. Dadurch wären die Bäume im April bereits voll erblüht und der erneute Frost habe sie dann stark geschädigt.

Sollte es dieses Jahr im April wieder richtig kalt werden, richte das hingegen keinen Schaden an. "Mitte April sind wir definitiv noch nicht in der Vollblüte." Bei den Apfel- und Birnenbäumen sehe alles gut aus, solange es in dem Temperaturbereich von höchstens minus vier oder fünf Grad bleibe, sagt auch Michael Manner vom Obsthof Manner aus Meckenheim.

Die Vegetation hinke zwar etwa zehn Tage hinterher, "sobald es warm wird, holt die Natur das aber wieder auf". Als nicht ungewöhnlich oder gar problematisch bezeichnet auch Obst- und Gemüsebauer Heinz-Josef Früh aus Rheinbach-Queckenberg das Wetter. "Beim Gemüse ist nur alles etwas später, aber es passiert nicht viel."

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