Kommentar zum Schienennahverkehr Infrastruktur am Limit

Meinung | Bonn · Die Regionalzüge sind 2018 unzuverlässiger geworden. Das lag bei Weitem nicht nur an einzelnen Ereignissen wie Bauarbeiten oder dem ICE-Brand. ein Kommentar.

 S-Bahn im Kölner Hauptbahnhof: Die Domstadt ist im Bahnverkehr ein Nadelöhr.

S-Bahn im Kölner Hauptbahnhof: Die Domstadt ist im Bahnverkehr ein Nadelöhr.

Foto: dpa

Die schlechten Pünktlichkeitswerte der Regionalzüge belegen einmal mehr, wie sehr das Schienenetz im Köln-Bonner Raum an seine Grenzen gekommen ist. Der Ausbau des Kölner Knotens ist überfällig. Natürlich verhagelten zuletzt einzelne Ereignisse mehrerer Linien die Pünktlichkeitsstatistik – darunter der Zug-Brand auf der ICE-Strecke im Westerwald oder auch die wochenlange Sperrung der rechtsrheinischen Strecke.

Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schieneninfrastruktur über Jahrzehnte sträflich vernachlässigt wurde. Im Vergleich zum starken und anhaltenden Wachstum der Region Köln/Bonn ist dort viel zu wenig passiert. Der Netzausbau hätte schon vor Jahren in die Wege geleitet werden müssen. Denn jetzt sind erst einmal kaum schnelle Verbesserungen zu erwarten. Die Planungen ziehen sich bekanntlich sehr lange hin, ebenso die Klärung von Finanzierungsfragen. Gerade Letzteres ist beim Schienenverkehr besonders komplex.

Ein zuverlässiger, funktionierender Schienennahverkehr täte nebenbei auch der regionalen Entwicklung gut. Je besser das Umland durch die Bahn erschlossen ist, desto attraktiver wird dort das Wohnen. Das würde zugleich in den Städten ein wenig den Druck vom überhitzten Wohnungsmarkt nehmen.

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