Pendler in NRW Einpendlerquote: Nur Düsseldorf liegt vor Bonn

Düsseldorf · Fast jeder zweite Beschäftigte in NRW arbeitet nicht an seinem Wohnort. In der Region hat Alfter die meisten Auspendler. Was die Mobilität der Beschäftigten für den hiesigen Verkehr bedeutet.

Fast jeder Zweite der knapp neun Millionen Berufstätigen in Nordrhein-Westfalen verdient sein Geld nicht am Wohnort, sondern fährt mit Auto, Bus oder Bahn zur Arbeit. Das hat das Statistische Landesamt am Mittwoch mitgeteilt. Wer pendelt am meisten, wer am wenigsten?

Ein Überblick:

2015 arbeiteten 4,42 Millionen Berufstätige in ihrem Wohnort, weitere 4,53 Millionen der 8,95 Millionen Erwerbstätige dagegen pendelten in eine andere Stadt.

Hauptstadt der sogenannten „Einpendler“ – also der Menschen, die aus ihrem Wohnort dorthin kommen – bleibt Holzwickede (Kreis Unna), rund 84,5 Prozent der dortigen Erwerbstätigen kommen aus einer anderen Stadt. „Auf unserem Gemeindegebiet liegt ein Gewerbepark nahe des Dortmunder Flughafens, dort arbeitet ein Großteil der rund 10.000 Einpendler“, erklärt Stefan Thiel, der Wirtschaftsförderer von Holzwickede.

Dagegen weist Marsberg die niedrigste Einpendlerquote auf, rund 27,4 Prozent der Arbeitnehmer kommen aus einem anderen Ort. Alfter und Rheurdt haben mit je 83,3 Prozent die anteilig meisten „Auspendler“. Wer dagegen in Münster wohnt, arbeitet oft auch dort – nur rund jeder vierte Münsteraner pendelt. Das ist der niedrigste Wert aller 396 Städte und Gemeinden in NRW.

Unter den zehn bevölkerungsreichsten Städten in NRW hatte Düsseldorf die höchste Einpendlerquote (58 Prozent) vor Bonn (55,4 Prozent). Nach Bonn pendelten 131.295 Beschäftigte, in den Rhein-Sieg-Kreis 139.286. Bei den Auspendlern liegt Duisburg mit 43,7 Prozent vor Bochum (42,4 Prozent). Allein nach Köln (315.744), Düsseldorf (296.037) und Essen (148.790) pendelten insgesamt und täglich mehr als eine Dreiviertelmillion Berufstätige. Auspendler aus Bonn gab es 53.979, im Rhein-Sieg-Kreis waren es 216.726.

Im Durchschnitt legt ein Pendler 19,7 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit zurück. Die Statistiker wissen allerdings auch von deutlich weiteren Strecken. „Es gibt auch einige Ausreißer, die mehr als 80 Kilometer, teils bis zu 120 Kilometer am Tag zur Arbeit fahren“, sagt Olivia Martone vom Landesamt.

Die Konsequenzen:

Vor allem die Autofahrer müssen Geduld haben: Nach Zahlen des ADAC gab es auf den Autobahnen in NRW 2016 einen Staurekord, weil immer mehr Autos und Lastwagen unterwegs sind. (dpa/ga)

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