Bankenfusion in der Region Fusion von Volksbank Bonn/Rhein-Sieg mit Kölnern beschlossen

Bonn · Aus zwei mach eins: Die Fusion der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg und der Kölner Bank ist beschlossene Sache. Damit gibt es aber auch wieder eine Genossenschaftsbank weniger. Ihre Zahl ging seit 1970 kontinuierlich zurück.

Aus zwei mach eins: Die Fusion der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg und der Kölner Bank ist beschlossene Sache. Am Dienstagabend hat die Vertreterversammlung des Bonner Instituts mit einer breiten Mehrheit von 98 Prozent einem Zusammenschluss mit den Kölnern zugestimmt. Das teilte die Volksbank Bonn/Rhein-Sieg mit. Nachdem die Mitglieder des Fusionspartners am Montagabend ebenfalls für die Verschmelzung votierten, kann diese noch in diesem Jahr rückwirkend zum ersten Januar erfolgen. Künftig heißt das Institut Volksbank Köln/Bonn.

„Das positive Votum unserer Vertreter ist für uns sehr erfreulich“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg Jürgen Pütz am Dienstagabend im Bonner Volksbank-Haus. „Wir leiten daraus den Auftrag ab, jetzt die neue Volksbank in der Region Köln/Bonn so aufzustellen, dass genossenschaftliches Wirken und Nähe erlebbar werden.“

Keine Kündigungen, aber Stellenabbau durch Fluktuation

Die neue Bank gehöre damit künftig zu den großen Genossenschaftsbanken in Nordrhein-Westfalen, heißt es. Sie hat nach der Verschmelzung rund 200.000 Kunden, 110.000 Mitglieder und eine Bilanzsumme in Höhe von knapp fünf Milliarden Euro. Die Bank unterhält dann laut Institut insgesamt 86 Standorte in der Region Köln/Bonn/Rhein-Sieg. „Durch die Fusion auf Augenhöhe werden die Weichen für ein solides und nachhaltiges Wachstum gestellt“, so Jürgen Pütz weiter.

Da sich die Geschäftsgebiete der beiden Institute nicht überschneiden, werde es aufgrund der Fusion nicht zu Filialschließungen kommen, erklärte ein Sprecher. Stellen würden schon abgebaut. Allerdings nutze die Bank dazu die normale Fluktuation wie Verrentungen. Es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie Niedrigzinsphase und zunehmendem Verwaltungsaufwand im Bankensektor konnte die Volksbank Bonn/Rhein-Sieg in allen Geschäftsfeldern im vergangenen Jahr wachsen. Das Kreditgeschäfts wuchs demnach um 8,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der größte Anteil entfiel auf Wohnbaudarlehen. Die Kunden vertrauten der Bank mit 48 Millionen Euro mehr an als noch ein Jahr zuvor. Die Einlagen wuchsen insgesamt auf rund 1,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich expandierte die Bilanzsumme um 2,6 Prozent auf 2,41 Milliarden Euro. „Wir hatten erneut ein gutes Jahr mit überdurchschnittlichen Zuwächsen“, fasste es Pütz am Dienstagabend noch einmal zusammen. Der Jahresüberschuss der Bank beträgt demnach rund fünf Millionen Euro. Beim Fusionspartner Kölner Bank waren es im vergangenen Jahr 4,3 Millionen Euro. Deren Bilanzsumme liegt bei 2,3 Milliarden Euro.

Neues Institut hat zwei Hauptsitze: in Bonn und Köln

Das fusionierte Institut soll zwei Hauptsitze bekommen; jeweils einen in Bonn und in Köln. Übernehmende Bank ist aus steuerlichen Gründen die Volksbank Bonn/Rhein-Sieg. Unter den Volksbanken gibt es eine Fusionswelle. Jüngst haben auch die Institute Wachtberg und Euskirchen ihren Zusammenschluss beidseitig beschlossen. Im vergangenen Jahr übernahm außerdem die Volksbank Bonn/Rhein-Sieg die Spar- und Darlehenskasse Aegidienberg. Dazu ging die VR-Bank Rhein-Sieg mit der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth zusammen und die Raiffeisenbank Rheinbach-Voreifel mit der Raiffeisenbank Grafschaft-Wachtberg. 1970 gab es laut Genossenschaftsbanken noch 7000 Institute in Deutschland, derzeit sei die Zahl unter 1000 gesunken.

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