Aufsichtsrat Flughafen Köln/Bonn stellt Weichen für die Spitze

KÖLN · Die Kölner SPD wünscht sich den Kölner Stadtdirektor Keller als Aufsichtsratschef. Wie sich die anderen Kölner Fraktionen entscheiden, ist offen.

 Wunsch der Kölner SPD: Stadtdirektor Stephan Keller.

Wunsch der Kölner SPD: Stadtdirektor Stephan Keller.

Foto: Konstantinos Belibasakis

Amtsinhaber Kurt Bodewig oder Friedrich Merz? Wer von beiden künftig im Aufsichtsrat des Flughafens Köln/Bonn sitzt, entscheidet sich gerade in einem Umlaufverfahren. Das ist üblich. „In diesem Jahr hat es bereits fünf Umlaufverfahren zu Personalwechseln im Aufsichtsrat gegeben“, sagte CDU-Kreistagsmitglied Marcus Kitz, der für den Rhein-Sieg-Kreis in der Gesellschafterversammlung sitzt. So sei der Wechsel von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu Stadtdirektor Stephan Keller entschieden worden und der Wechsel von zwei der drei Vertreter des Landes NRW. Das Land hat auch den aktuellen Wechsel seiner Vertreter angestoßen. „Normalerweise ist ein Umlaufverfahren innerhalb weniger Werktage abgeschlossen“, so Kitz.

Bei der Wahl der Aufsichtsräte sind die Gesellschafter frei. Das ein Gesellschafter einem anderen vorschreibe, wen der entsende, sei sehr unüblich, so Kitz. Formal wählt die Gesellschafterversammlung laut Satzung zehn Aufsichtsratsmitglieder, fünf bestimmen die Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat bestimmt dann mit einfacher Mehrheit den Vorsitzenden. Und das soll nach dem Willen der Kölner SPD Stadtdirektor Keller werden. In der heutigen außerordentlichen Sitzung des Hauptausschusses der Stadt will die SPD darauf drängen, dass bei Köln als größtem Anteilseigner das Vorschlagsrecht für den Posten bleibt. Außerdem sollen die drei Vertreter der Stadt gegen Merz als Gremienvorsitzenden votieren und für Keller.

Wie sich die anderen Kölner Fraktionen entscheiden, war am Abend noch offen. Kirsten Jahr, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, formuliert aber „klare Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder und den Aufsichtsratsvorsitzenden“. Grüne hatten sich im Dezember 2015 mit etwa CDU, SPD und Linken im Kölner Rat gegen einen Verkauf der Bundesanteile ausgesprochen. „Der Status quo mit den drei großen Eignern Köln, Bund und Land NRW muss erhalten bleiben“, so Jahn.

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