Prozess um Untreue und Bestechung Ex-Sparkassenchef Schröder äußert sich zu Esch

Köln · Der Ex-Sparkassenchef Gustav Adolf Schröder hat sich am dritten Verhandlungstag zu seiner Geschäftsbeziehung zu dem Troisdorfer Bauunternehmer Josef geäußert. Die beiden stehen wegen Bestechung derzeit vorm Kölner Landgericht.

Klüngel oder gewöhnliche Geschäftsbeziehung? Ob der frühere Chef der Stadtsparkasse Köln Gustav Adolf Schröder und der Bauunternehmer Josef Esch beim Bau der neuen Messehallen vor 14 Jahren Grenzen überschritten haben, klärt derzeit das Kölner Landgericht. Am Donnerstag, dem dritten Verhandlungstag, sagte Schröder über seine damalige Geschäftsbeziehung zu dem Troisdorfer Bauunternehmer Josef Esch aus. Schröder ist wegen Bestechlichkeit angeklagt, Esch wegen Bestechung. „Wir haben uns nur zwei bis drei Mal im Jahr überhaupt gesehen“, so Schröder. „Herr Esch hat mich ein bis zweimal im Büro besucht.“ Der Bauunternehmer habe immer einen sehr engen Terminkalender gehabt. Einen spontanes Treffen sei unmöglich gewesen. Schröders Eindruck war, dass das Geschäft des Bauentwicklers immer „straff und minuziös“ organisiert gewesen sei. Esch soll der Stadtsparkasse mehrere Millionen dafür gezahlt haben, dass Schröder ihm geholfen habe, den Bauauftrag zu bekommen. Die Angeklagten streiten das ab.

Das Gericht versuchte sich daher einen Eindruck zu verschaffen, wie Schröder gearbeitet hat, mit wem er sich traf und wie er Entscheidungen getroffen hat. Schröder betont, dass er im geschäftlichen Umfeld mit wenigen Menschen per Du gewesen sei. Einer der wenigen sei der frühere Oberstadtdirektor der Stadt Köln Lothar Ruschmeier gewesen, der seit 1998 für die Oppenheim-Esch-Holding arbeitete. Die Aussage von Esch zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft wird dessen Verteidiger in zwei Wochen verlesen.

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