Cyber Security Cluster Ein Manager leitet das Bonner Sicherheits-Netzwerk

Bonn · Der Unternehmer Christian Schmickler organisiert das Cyber Security Cluster in Bonn. Ein weiteres Projekt ist geplant: Ein "Rat der Cyberweisen" soll in Vorbereitung sein.

 Planen die ersten Veranstaltungen: Cyber Security Cluster-Manager Christian Schmickler (rechts) und Dirk Backofen, Leiter des Geschäftsbereichs Security der Deutschen Telekom.

Planen die ersten Veranstaltungen: Cyber Security Cluster-Manager Christian Schmickler (rechts) und Dirk Backofen, Leiter des Geschäftsbereichs Security der Deutschen Telekom.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Unternehmer Christian Schmickler arbeitet jetzt als Manager des Cyber Security Clusters Bonn. In dem Verein haben sich regionale Akteure aus Wissenschaft, Forschung und Lehre, Wirtschaft und öffentlichen Institutionen zusammengeschlossen. Sie wollen dazu beitragen, die Region Bonn/Rhein-Sieg zu einem international beachteten Cyber-Security-Standort auszubauen.

Schmickler ist Mitgründer des Sankt Augustiner Unternehmens Skymatic, das Verschlüsselungs- und IT-Sicherheitslösungen entwickelt. Der 32-jährige Wirtschaftswissenschaftler, der auch International Business in Maastricht und Psychologie an der Fernuniversität Hagen studierte, wird für das Cyber Security Cluster Bonn die Tagesarbeit organisieren.

Zu den Gründungsmitgliedern des „Cyber Security Clusters“ gehören die Deutsche Telekom, die Deutsche Post DHL Group, die Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Stadt Bonn, die Industrie- und Handeskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg sowie mehrere Mittelständler. „Am kommenden Mittwoch machen wir die erste Veranstaltung für alle Mitglieder“, erläutert Schmickler. An diesem Abend solle zusammengetragen werden, was die mittlerweile rund 50 Mitglieder vom Cluster erwarten, und die ersten Pläne des Vereins sollten vorgestellt werden.

Enge Zusammenarbeit mit dem Digitalhub Bonn

Das Cluster wolle sich künftig auf anderen Veranstaltungen vorstellen und beispielsweise die Schirmherrschaft über das bereits etablierte IT-Security-Breakfast übernehmen. Mit dem Digitalhub Bonn werde eine enge Zusammenarbeit angestrebt. Das könne eine „starke Kombination“ geben, damit Bonn die herausragende Region für Cyber-Security-Start-ups werde.

„Uns beschäftigt derzeit die Vorbereitung des Cyber Security Tech Summits Europe in Bonn“, sagt Dirk Backofen, Vorsitzender des Clusters und Leiter des Geschäftsbereichs Security der Telekom. Die Konferenz findet am 13. und 14. März im WCCB statt und richtet sich an Unternehmer. Rund 3000 Teilnehmer werden erwartet. Backofen verspricht eine „hochkarätige Besetzung“. Mittelfristig möchte er aus dem Security-Gipfel „das Davos der Cybersicherheit“ machen. In Davos treffen sich jedes Jahr im Januar Wirtschaftslenker, Politiker und Wissenschaftler zum Weltwirtschaftsforum. „Außerdem sind wir mit Hochdruck dabei, den Rat der Cyberweisen zusammenzustellen“, so Backofen.

Cyberweisen sollen jährlichen Bericht vorlegen

In diesem Gremium sollen sich Vertreter der Wissenschaft aus ganz Deutschland zusammenschließen. Die Cyberweisen sollen einen jährlichen Bericht vorlegen, aber auch auf aktuelle Fragestellungen reagieren, so Schmickler. Wenn es größere Cyberattacken gebe, könnten sie Empfehlungen aussprechen. Es werde um Blaupausen mit Praxisbezug gehen. Es werde darum gehen, die Dinge für die Anwender einfach zu machen, so Backofen. Außerdem stehe die Bewusstseinsbildung im Vordergrund, damit auch kleinere Unternehmen die Notwendigkeit, sich gegen Cyberattacken zu schützen, wirklich ernst nähmen.

„Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, eine Cyberagentur einzurichten“, sagt Backofen. Dass diese Einrichtung jetzt komme, sei wichtiger als der Ort, an dem sie angesiedelt werde. Es werde darauf ankommen, miteinander zu arbeiten. Deshalb werde das Cluster die Hand ausstrecken. Das Bundeskabinett hatte im Januar die Gründung der neuen „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit“ beschlossen, die den gesamten Forschungsprozess von der Idee bis zum Produkt koordinieren soll. Dass diese Agentur in der Region Leipzig/Halle angesiedelt werden soll, war in Bonn auf Kritik gestoßen.

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