Gespenstische Leere herrscht, wo in Rhöndorf bis 15. Dezember zumeist Frauen an Maschinen Cremes abfüllten oder in den Labors die Qualität der Produkte kontrollierten. Werkleiter Peter Dittmann: "Das Werk ist praktisch geschlossen." Die Lichter gehen aus. Die Schließung vollzog sich nach Plan. Die meisten Anlagen wurden im November demontiert und abtransportiert.

Aber noch sind die Hallen nicht besenrein: So bleiben 20 Handwerker noch bis März in Rhöndorf, um die Fabrik komplett zu räumen. Solange wird auch die "Kany & Rebmann Inplacement GmbH" dort die Stellung halten. Die Beratungsgesellschaft aus Saarbrücken, die engagiert wurde, um die Penaten-Mitarbeiter für eine neue Anstellung in anderen Firmen fit zu machen, hat laut Dittmann die Erwartungen erfüllt: 85 von 225 Entlassenen haben in Betrieben der Umgebung eine neue Beschäftigung gefunden. Zwölf wurden innerhalb des Johnson & Johnson-Konzerns versetzt. 76 entschieden sich für den Vorruhestand oder dafür, die Zeit bis zum regulären Renteneintritt mit der Abfindung zu überbrücken.

Dennoch: 52 Mitarbeiter suchten Anfang Dezember immer noch eine neue Stelle. Um auch diese unterzubringen, organisierten die Berater eine Jobbörse, koordinierten Fortbildungen und pflegten Kontakte zum Arbeitsamt. Letzteres steuerte eine Million Mark zu den Fortbildungen bei. Die Gebäude stehen zum Verkauf. Ganz wird sich Johnson & Johnson nicht von Bad Honnef verabschieden: An der Rhöndorfer Straße bleiben die Abteilungen "Forschung und Entwicklung" für Babypflege-Produkte in Europa, Informationstechnologie und Finanzen von Johnson & Johnson Deutschland und Geschäftsleitung, Marketing und Vertrieb des Tochterunternehmens Woelm-Pharma mit insgesamt 130 Mitarbeitern.