Konzern wirbt um Anleger Bayer verspricht höhere Dividende

London · Der Leverkusener Konzern will beim Wachstum und spricht von höheren Dividenden. Einsparungen durch Stellenabbau sollen den Profit steigern.

 Ein Bayer-HealthCare-Mitarbeiter beobachtet die Produktion in Wuppertal.

Ein Bayer-HealthCare-Mitarbeiter beobachtet die Produktion in Wuppertal.

Foto: picture alliance / dpa

Bayer will die Anleger durch Wachstum und höhere Dividenden bei der Stange halten. Der Umsatz soll bei konstanten Wechselkursen im kommenden Jahr um vier Prozent zulegen, danach um durchschnittlich vier bis fünf Prozent bis 2022, sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz in London. Damit würde der Umsatz von voraussichtlich 44,6 Milliarden Euro bis auf rund 52 Milliarden klettern. „Wir werden erheblichen Wert schaffen, indem wir durch Innovationskraft wachsen, die Ertragskraft steigern und das Cashflow erhöhen“, sagte Baumann.

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) plant Bayer ein Plus von neun Prozent pro Jahr. Von 11,5 Milliarden für 2018 ausgehend wären das dann rund 16 Milliarden. Das entspricht einer Ebitda-Marge von mehr als 30 Prozent in 2022, vier Prozentpunkte mehr als im laufenden Jahr. Baumann bekräftigte, dass das bereinigte Ergebnis pro Aktie von derzeit 5,70 bis 5,90 Euro auf rund zehn Euro im Jahre 2022 steigen soll. Den Aktionären stellte er eine höhere Ausschüttung in Aussicht. Auch ein Aktienrückkaufprogramm, werde geprüft.

Am Mittwoch legte die Bayer-Aktie in einem schwachen Marktumfeld um 0,7 Prozent zu auf 65,76 Euro. Freilich hatte sie rund um den erstinstanzlich verlorenen Schadenersatzprozess um den Unkrautvernichter Glyphosat seit August des laufenden Jahres etwa 30 Prozent und damit rund 30 Milliarden Börsenwert verloren.

Bei den jetzt verkündeten mittelfristigen Zielen ist das vor einer Woche angekündigte Effizienzprogramm berücksichtigt. Bayer will weltweit 12 000 Stellen streichen, ein „signifikanter“ Teil davon in Deutschland, wie es hieß. Insgesamt fällt jede zehnte Stelle weg. In Deutschland erfolgt der Abbau sozialverträglich, betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2025 ausgeschlossen.

Für weiteres Wachstum sollen Innovationen sorgen

Alle Bayer-Divisionen sollen Umsatz und Ertragskraft stärken, so Baumann. Nach der Übernahme von Monsanto ist CropScience die größte Division mit einem Umsatzanteil von 43 Prozent. Sie soll ausgehend von 19,3 Milliarden Umsatz im kommenden Jahr um vier Prozent wachsen und danach um mehr als vier Prozent. Damit würde der Marktführer in der Agrarchemie schneller wachsen als die Wettbewerber, schätzt Bayer. Die Ebitda-Marge soll auf mehr als 30 Prozent im Jahre 2022 steigen.

Noch bessere Ergebnisse erwartet Bayer von der Pharma-Sparte, die mit 17 Milliarden für 38 Prozent des Konzernumsatzes steht. Hier erwartet der Leverkusener Konzern eine Ebitda-Marge mehr als 35 Prozent 2022. Bayer setzt auf neue Entwicklungen, die bald auf den Markt kommen sollen. Dabei konzentriert sich der Konzern auf Mittel gegen Krebs oder im Bereich Kardiologie. Aber auch den derzeitigen Kassenschlagern wie dem Blutgerinnungshemmer Xarelto oder dem Augenmittel Eylea traut Bayer noch einiges zu, vor allem in neuen Anwendungsbereichen. Auch angesichts eines Patentauslaufs bei beiden Mitte der 20er Jahre zeigte sich Bayer nicht beunruhigt.

Für weiteres Wachstum sollen auch externe Innovationen sorgen, die Bayer dann vermarktet, oder Entwicklungen mit Partnern. Zulegen soll auch die schwächelnde Division mit rezeptfreien Mitteln. Deren Umsatz soll im kommenden Jahr um ein Prozent und dann schrittweise bis 2022 auf drei bis vier Prozent steigen. 24 Prozent Ebitda-Marge sind 2022 angestrebt sowie Einsparungen von 500 Millionen.

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