Insolvenz von Bonner Unternehmen B&K Kunststoffwerke melden Insolvenz an

Bonn · Die Beschäftigten in der Bundesstadt und in Thüringen sind betroffen. Die Suche nach Investoren hat bereits begonnen. Was zu den Schwierigkeiten führte.

 Düsen für Staubsauger stellen die Bonner B&K Kunststoffwerke her (Symbolbild).

Düsen für Staubsauger stellen die Bonner B&K Kunststoffwerke her (Symbolbild).

Foto: picture alliance / dpa

Ein weiteres Bonner Unternehmen hat Insolvenz anmelden müssen. Die B&K Kunststoffwerke mit Standorten im Bonner Stadtteil Beuel und im thüringischen Breitungen sowie Tochtergesellschaften in China ist zahlungsunfähig und hat bereits am 25. April beim Amtsgericht Bonn Insolvenzantrag gestellt. Dies teilte der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Bonner Rechtsanwalt Dirk Obermüller am Freitag mit.

Der Geschäftsbetrieb werde mit dem Ziel der Sanierung des Unternehmens fortgeführt und durch einen frühzeitig aufgesetzten, strukturierten Investorenprozess begleitet. Die Zahlung der Löhne und Gehälter seit bis Ende Juni über das Insolvenzgeld gesichert. Obermüller: „Vorrangiges Ziel ist es, zunächst die Lieferantenbeziehungen aufrechtzuerhalten und dadurch das Geschäft zu stabilisieren. Die Weiterführung des Unternehmens könnte unter Umständen durch die Zuführung neuen Kapitals gesichert werden. Die Suche nach einem geeigneten Investor hat bereits begonnen.“ Obermüller: „Neben Preisgestaltungsfragen hatte unter anderem das starke Wachstum der Gruppe zu Finanzierungsschwierigkeiten geführt. Mit der Investorensuche wurde die Mentor AG aus Trier beauftragt.“

Kunststoffmischungen für die Spielzeug- und Autoindustrie

Auch der geschäftsführende Gesellschafter von B&K, Daniel Mützelburg, ist zuversichtlich: „Es geht auf jeden Fall weiter, genügend Aufträge sind da“, sagte Mützelburg am Freitag auf Anfrage dieser Zeitung. Die chinesischen Tochtergesellschaften sind laut Mützelburg nicht von der Insolvenz betroffen.

B&K produziert seit über 40 Jahren hochwertige Spritzgießwerkzeuge und Kunststoffprodukte. Das Unternehmen entwickelt zum Beispiel spezielle Kunststoffmischungen unter anderem für die Spielzeug- und Autoindustrie. Aber es liefert auch fertige Teile. In den Werkshallen in Beuel produzieren die Spritzgussmaschinen unter anderem Staubsaugerdüsen und Knöpfchen für Autoverriegelungen. Außerdem hatte B&K Sandspielzeug im Programm.

In Asien beliefern die Bonner vor allem dort ansässige deutsche Firmen und lassen Spritzgussformen aus Metall bauen, mit denen in den deutschen Werken die Kunststoffteile für die Kunden geformt werden.

Auch in die Forschung haben die Bonner kräftig investiert: Früheren Angaben zufolge haben die Beueler als einer der ersten Anbieter einen Kunststoff aus biologisch abbaubaren Rohstoffen entwickelt, dessen Preis-Leistungs-Verhältnis einen Einsatz in der Massenproduktion zulasse.

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