Flughafen Köln/Bonn Aufsichtsrat geht nicht gegen Rückkehr des Flughafenchefs vor

Köln · Der Aufsichtsrat des Flughafens Köln/Bonn will keine Rechtsmittel gegen die Rückkehr des zuvor beurlaubten Flughafenchefs Michael Garvens einlegen. Das Unternehmen wolle dadurch Schaden durch einen Rechtsstreit abwenden.

Der Aufsichtsrat des Flughafens Köln/Bonn will keine Rechtsmittel gegen die Rückkehr des zuvor beurlaubten Flughafenchefs Michael Garvens einlegen. Das gab er am Donnerstag in einer Stellungnahme des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Sven Schwarzbach und des designierten Aufsichtsratschef Friedrich Merz bekannt. Damit wolle das Unternehmen vor allem Schaden abgewendet werden, der durch eine weitere öffentliche juristische Auseinandersetzung "zwangsläufig entstehen würde".

Der Aufsichtsrat lege "Wert auf die Feststellung, dass der Verzicht auf Rechtsmittel gegen die einstweilige Verfügung keinen Einfluss hat auf die im Aufsichtsrat ebenfalls einstimmig beschlossene Vorgehensweise". Die gegen Garvens erhobenen Vorwürfe wurden in den kommenden Tagen durch vom Aufsichtsrat bauftragte Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte abschließend geklärt.

Flughafenchef Michael Garvens war am Mittwoch an seinen Schreibtisch zurückgekehrt. Das Landgericht Köln hatte per einstweiliger Verfügung entschieden, dass Garvens weiter zu beschäftigen sei.

Garvens war vor drei Wochen beurlaubt worden. Er hatte gegen ihn erhobenen Vorwürfe wie Zahlungen ohne Gegenleistungen oder die langfristige Freistellung von Mitarbeitern über seinen Anwalt stets zurückgewiesen.

Die Flughafen Köln/Bonn GmbH wurde angewiesen, Garvens als Geschäftsführer „zu unveränderten Bedingungen weiter zu beschäftigen“. Die einstweilige Verfügung sei Vize-Aufsichtsratschef Sven Schwarzbach persönlich überreicht worden, sagte Garvens' Anwalt. Der Manager werde um 9.00 Uhr im Büro sein.

Garvens war angesichts einer Untersuchung über mögliche Unregelmäßigkeiten am zweitgrößten NRW-Airport beurlaubt worden. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Untreue. Der Airport-Chef weist die Vorwürfe über angebliche Fehler im Bereich der Geschäftsführung zurück. (Mit Material von dpa)

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