Obere Sieg stark, Bonn schwach Arbeitsmarkt in der Region stabil

Bonn · Die Frühjahrsbelebung hat auch den Arbeitsmarkt in Bonn und der Region erreicht. Begünstigt durch das gute Wetter sank im März im Vergleich zum Vormonat die Zahl der Arbeitslosen, die Zahl der offenen Stellen nahm hingegen zu.

Allerdings gibt es regionale Unterschiede, und im Vergleich zum März 2011 verbesserte sich die - allerdings insgesamt gute - Lage kaum noch. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,1 Prozent.

Wie die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg mitteilte, gab es im März mit 27 313 Arbeitslosen in der Region 476 weniger als im Februar und 176 weniger als im März des Vorjahres. "Wie erwartet hat sich die Situation am Arbeitsmarkt zum Frühlingsbeginn entspannt. Das bedeutet vor allem eine geringere Arbeitslosigkeit in den Außenberufen. Für die nächsten Monate erwarten wir weitere Rückgänge", sagte Arbeitsagentur-Chefin Marita Schmickler-Herriger.

Viele Männer und Frauen, die sich mit einer Wiedereinstellungszusage über die Wintermonate arbeitslos gemeldet hatten, hätten nun wieder Arbeit, vor allem in der Gastronomie, aber auch den klassischen Außenberufen wie zum Beispiel Dachdecker, Gerüstbauer und Garten- und Landschaftsbauer. Erfreulich auch: Vor allem bei jungen Menschen bis 25 ging die Arbeitslosigkeit stark zurück. Insgesamt sind 3839 offene Stellen in der Region zu besetzen.

Im Vorjahresvergleich sei allerdings eine sich abschwächende Dynamik festzustellen, räumte die Arbeitsagentur ein. In Bonn und im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis liegt aktuell die Zahl der Arbeitslosen sogar über dem Vorjahreswert. Die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Bonn sank gegenüber Februar kaum, nämlich nur um 29 auf 10.567. Im Rhein-Sieg-Kreis war der Rückgang zwar mit 447 auf 16.746 erheblich stärker.

Allerdings liegen im Bereich der Regionalagenturen Siegburg und Königswinter die Zahlen über den Vorjahreswerten. Erfreulich dagegen die Entwicklung an der oberen Sieg. Die Arbeitslosenquote in Eitorf/Windeck fiel kräftig auf 7,8 Prozent nach 8,2 Prozent im März 2011. "In den nächsten Monaten rechnen wir mit einer weiteren Aufwärtsentwicklung", kommentierte Heidemarie Kristen-Apel, stellvertretende Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Eitorf.

Auch an der Ahr und im Kreis Neuwied sanken die Arbeitslosenzahlen im März. Traumhafte 4,1 Prozent Arbeitslosenquote verzeichnet der Landkreis Ahrweiler, sowie deutlich mehr offene Stellen. Im Landkreis Neuwied sinkt die Arbeitslosenquote von 6 Prozent im Vormonat und im Vorjahr auf 5,7 Prozent.

Aufgrund der guten gesamtwirtschaftlichen Situation geht die Agentur Bonn auch davon aus, für die ehemaligen Beschäftigten der Drogeriemarkt-Kette Schlecker, bei denen es sich überwiegend um Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte handele, schnelle Anschlussbeschäftigungen im Einzelhandel zu finden. Im Agenturbezirk seien etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen.

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