Tourismus: Gästezahlen in der Region Überdurchschnittlich mehr Gäste in Bonn

Bonn/Berlin · Die Besucherzahlen sind in der Region im ersten Halbjahr gestiegen. Vor allem der Anteil ausländischer Touristen wächst stark in ganz NRW.

Die Wasserfälle der Sieg bei Windeck-Schladern gehören zu den touristischen Zielen des Rhein-Sieg-Kreises.

Die Wasserfälle der Sieg bei Windeck-Schladern gehören zu den touristischen Zielen des Rhein-Sieg-Kreises.

Foto: HOLGER ARNDT

Der Anteil ausländischer Touristen in Nordrhein-Westfalen wird immer größer. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Statistischen Landesamtes Information und Technik Nordrhein-Westfalen. Demnach erhöhte sich die Zahl der Auslandsgäste im ersten Halbjahr dieses Jahres überdurchschnittlich mit einem Plus von 10,6 Prozent. Insgesamt 2,5 Millionen Touristen aus anderen Ländern übernachteten in den ersten sechs Monaten im bevölkerungsreichsten Bundesland. Insgesamt stiegen die Besucherzahlen in Nordrhein-Westfalen in diesem Zeitraum um 7,4 Prozent auf insgesamt 11,3 Millionen Gäste.

Die regionalen Unterschiede sind recht groß. Während die Zahl der Gäste in Köln und dem Rhein-Erft-Kreis mit 10,3 Prozent im ersten Halbjahr am stärksten zugelegt hat, kann die Region Bonn/Rhein-Sieg nur einen Zuwachs von 5,5 Prozent punkten. Damit liegt die Region unter dem Landesdurchschnitt, noch hinter dem Ruhrgebiet und Düsseldorf inklusive Kreis Mettmann.

Deutlicher Zuwachs für Bonn

Bonn alleine betrachtet steht dagegen recht gut da: Mit einem Gästeplus von 9,4 Prozent liegt die Bundesstadt nur etwas hinter Köln mit 11,3 Prozent und über dem Landesdurchschnitt. In absoluten Zahlen besuchten mehr als 423 000 Gäste die Bundesstadt in den ersten sechs Monaten des Jahres.

Der Anteil der Auslandsgäste wuchs in Bonn sogar stärker mit einem Plus von 21, 7 Prozent. In der Domstadt kamen nur 15,1 Prozent mehr Touristen aus anderen Ländern. Im Rhein-Sieg-Kreis übernachten die meisten Gäste in Königswinter (59 941), Bad Honnef (39 384) und Troisdorf (29 961). Dabei sinken die Zahlen sowohl in Königswinter (-5,9 Prozent) als auch in Bad Honnef (-16,5 Prozent) im Gegensatz zum ersten Halbjahr 2016.

Weniger Nachfrage bei Caterer

Deutschlandweit sehen sich Gastwirte und Hoteliers nach einem Umsatzplus im ersten Halbjahr weiter im Aufwind. „Wir steuern auf das achte Rekordjahr in Folge für den Deutschlandtourismus zu“, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick, am Freitag. „Und die Zeichen stehen bislang gut, dass sich dies auch im Umsatz widerspiegelt.“ In den ersten sechs Monaten 2017 stiegen die Erlöse im Gastgewerbe nach Angaben des Statistischen Bundesamts preisbereinigt (real) um 0,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Nominal lag das Umsatzplus nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker bei 2,2 Prozent. Besonders kräftige Zuwächse gab es im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres bei Beherbergungsbetrieben mit plus 0,7 Prozent (real) und plus 2,4 Prozent (nominal).

Auch in der Gastronomie lagen die Erlöse im Halbjahr über den Werten des Vorjahreszeitraums. Caterer mussten dagegen real leichte Rückgänge hinnehmen. Das Bundesamt berücksichtigt in der Erhebung Unternehmen des Gastgewerbes mit einem Jahresumsatz von mindestens 150 000 Euro.

Konjunktur macht sich bemerkbar

Der Sommermonat Juni brachte der Branche noch mal ein kräftiges Umsatzplus von 1,1 Prozent (real) beziehungsweise 3,1 Prozent (nominal). Im Mai waren die Steigerungsraten allerdings noch höher. Am kräftigsten war das Umsatzplus im März, der mit milden Temperaturen die Menschen nach draußen lockte: Hier kletterten die Umsätze im Gastgewerbe zum Vorjahr real um 3,3 und nominal um 5,2 Prozent. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Statistische Bundesamt die Übernachtungszahlen für die Betriebe zwischen Ostsee und Alpen vermeldet: 205,1 Millionen Übernachtungen binnen sechs Monaten waren ein Rekordwert für ein erstes Halbjahr. „Die stabile Konjunktur, die gute Arbeitsmarktsituation und die weiter niedrigen Zinsen kurbeln den privaten Konsum an“, kommentierte Dehoga-Präsident Zöllick. „Die Reise- und Ausgehfreude der Menschen ist ungebrochen, das zeigen die Umsatz- und Übernachtungszahlen einmal mehr.“

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