Zuspitzung des Konflikts Tarifrunden ergebnislos: IG Metall droht mit Eskalation

Neuss · Die IG Metall will nach bislang ergebnislosen Verhandlungen im Tarifkonflikt den Druck weiter erhöhen. Vor der möglicherweise entscheidenden vierten Runde in Baden-Württemberg setzt nun auch die IG Metall in NRW auf eine Zuspitzung des Konflikts.

 Arbeiter bei einem Warnstreik zu den laufenden Tarifverhandlungen.

Arbeiter bei einem Warnstreik zu den laufenden Tarifverhandlungen.

Foto: Jens Büttner/Archiv

Nachdem auch die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit der NRW-Metall- und Elektroindustrie in Neuss ohne Ergebnis geblieben ist, hat die IG Metall mit einer Eskalation des Konflikts gedroht. 24-Stunden-Warnstreiks seien jetzt nicht mehr auszuschließen, sagte der NRW-Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Knut Giesler, am Donnerstag. Für die Arbeitgeber bezeichnete Verhandlungsführer Arndt Kirchhoff die Gespräche als schwierig.

In Nordrhein-Westfalen sollen die Verhandlungen für rund 700 000 Beschäftigte am 31. Januar in der vierten Runde fortgesetzt werden. Die Hoffnungen auf einen regionalen Durchbruch konzentrieren sich derzeit jedoch auf Baden-Württemberg, wo am 24. Januar die vierte Verhandlungsrunde geplant ist.

Die IG Metall fordert für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie sechs Prozent mehr Lohn sowie das individuelle Recht, die Wochenarbeitszeit befristet auf 28 Stunden reduzieren zu können. Bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Familienangehörige und Eltern junger Kinder sollen einen Teillohnausgleich erhalten. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung für drei Monate und danach zwei Prozent mehr Lohn angeboten.

Begleitet wurde die Verhandlungsrunde von weiteren Warnstreiks, an denen sich nach Angaben der Gewerkschaft am Donnerstag rund 2000 Beschäftigte in NRW beteiligen. Einige Kundgebungen seien wegen des Sturms "Friederike" abgesagt worden, hieß es. Die Aktionen sollen am Freitag fortgesetzt werden. Bundesweit beteiligten sich laut Gewerkschaft am Donnerstag rund 44 000 Beschäftigte an Warnstreiks.

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